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Vor einiger Zeit habe ich dir in einem Blog "Das Liebesprinzip" vorgestellt. Darin habe ich dir erklärt, welche Typen von Menschen, wir hauptsächlich antreffen, und was du tun kannst, um Liebe in der Welt zu verbreiten.

 

Heute möchte ich noch einen Schritt weiter gehen, indem ich dir dabei helfe, eine Perspektive einzunehmen, Liebe als Prinzip allen Lebens für dich zu entdecken.

 

 

Menschlichkeit als Perfektion

 

Wenn wir von uns selbst als Menschen sprechen, betonen wir immer wieder gerne, dass wir eben "nur" Menschen sind, so als wäre dies eher ein Mangel, als eine Qualität.

 

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Zuweilen beschleicht mich das Gefühl, dass wir von unserer Fehlerhaftigkeit regelrecht besessen sind. Was natürlich auch für die meisten als Beleg dieses Zustandes herhalten muss.

 

Was aber, wenn wir bereits perfekt sind? Könnte es nicht auch sein, dass alles gut ist, wie es ist? Und damit meine ich natürlich nicht nur uns, sondern alles Leben, alle Schöpfung.

 

Impliziert die Möglichkeit des Zweifels auch gleich ihre Notwendigkeit? Könnte es nicht auch sein, dass wir zwar alles in Frage stellen können, und trotzdem kein Grund dazu besteht?

 

Somit müsste natürlich auch der Zweifel, die Angst, und all die Unsicherheiten Teil des Pakets sein. Was aber nicht gleichsam bedeutet, dass sie nicht in Ordnung sind, dass etwas nicht mit uns stimmt.

 

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Nur weil wir nachdenken können darüber, was wir sind oder haben, und es dem gegenüberstellen, was wir nicht sind, und was wir nicht haben, bedeutet das nicht automatisch, dass wir herausgefunden haben, dass etwas falsch läuft.

 

 

Die Welt jenseits von Bewertung

 

Du könntest jetzt sofort einwenden, dass meine Argumentation bereits belegt, was nicht mit uns stimmt. Doch ich möchte dich aus dem Dualismus von "Richtig und Falsch" entführen, in eine Welt, jenseits der herkömmlichen Logik.

 

Ich höre z.B. immer wieder von Schülern, dass sie sagen, sie können etwas nicht. In letzter Zeit habe ich damit begonnen, sie darauf hinzuweisen, dass dies bedeutet, dass sie etwas noch nicht können. Vielleicht werden sie sich nie die Zeit nehmen, diese Fertigkeit zu erlernen. Vielleicht werden sie länger dafür brauchen, als andere. Aber sie können eigentlich nicht davon ausgehen, dass sie etwas gar nicht können.

 

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Wir leben in einer Welt, in der es für viele Menschen üblich geworden ist, erworbene Konditionierungen und Selbstzuschreibungen als unumstößliche Tatsache zu erleben. Aber nur, weil ich eine Einstellung so oft wiederhole, bis ich sie verinnerlicht habe, heißt nicht, dass ich sie nicht auch wieder verlernen könnte.

 

Ob etwas zutrifft, ist dabei unerheblich, weil es sich nur um eine zeitliche Variable handelt. Während du heute so bist, könntest du bereits morgen ganz anders sein.

 

Genauso verhält es sich mit der Bewertung von Handlungen und Ereignissen. Das "Gute oder Böse" sind gedankliche Konstrukte, die sehr relativ sind, sowohl im Kontext der Zeit, als auch der Kultur, oder einer Person.

 

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Was vor 100 Jahren Normalität war, ist heute bereits undenkbar, oder umgekehrt. Was in einer Kultur als Brauchtum hochgehalten wird, würde eine andere als Barbarei sehen. Und was die eine Person mit Leidenschaft verfolgt, ist für eine andere abstoßend.

 

 

Unser persönliches Universum

 

So ist es vor allem das Aufeinandertreffen bzw. Kollidieren unser persönlichen Universen, die dafür sorgen, dass wir uns selbst, oder andere als problematisch erleben, dass wir Angst empfinden, dass wir alles in Frage stellen.

 

Mittlerweile gehen ja einige Theoretiker davon aus, dass wir gar nicht anders können, als unserer eigens konstruierten Wirklichkeit zu leben, die sich dann aber wieder doch mit denen der anderen auf unerklärliche Weise vermischt.

 

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Doch auch hier gilt: Nur weil wir noch nicht soweit sind, zu verstehen, wie unsere Welt zustande kommt, heißt das nicht, dass etwas mit ihr nicht stimmt, oder wir nicht stimmen.

 

Ich gebe dir ein Beispiel. Wenn wir uns darauf einigen, dass wir in Sachen Klima etwas unternehmen sollen, bedeutet das nicht, dass wir deswegen die Menschheit als Ursache für vieles, das schief läuft, abschreiben oder verdammen müssen. Sonst wäre ja die einzig vernünftige Konsequenz, dass wir uns als Störfaktor selbst eliminieren.

 

Wie du bereits an meinen letzten Sätzen bemerkt hast, liegt es vor allem daran, wie wir uns und die Welt sehen, bzw. mit welchen Adjektiven wir sie versehen. 

 

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Doch wo bleibt nun eigentlich die Liebe?

 

Gute Frage. Dazu bitte ich dich, deinen Geist zu öffnen. Sieh es so, als würde ich, wie damals Galilei vor dir stehen, und dein Weltbild auf den Kopf stellen.

 

 

Liebe als Modus Operandi des Universums

 

Gehen wir davon aus, dass die Gesamtheit aller Schöpfung nicht nur als Quantität, sondern auch als Qualität vollkommen ist, dann wird es unmöglich sein, diesen Zustand zu verändern. 

 

Du kannst eine Ganzheit nicht zu einem Teil machen, unabhängig, was sich in ihr verschiebt oder verändert. Sie wird für immer ganz und vollkommen bleiben.

 

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Wenn wir jetzt auch noch davon ausgehen, dass es eine schöpferische Kraft gibt, die allem zugrunde liegt, dann ist es die Liebe, die als Energie als einziges jenen Kriterien genügt, die es braucht um diesen immerwährenden Prozess der Kreation in Gang zu halten.

 

Das ist auch der Grund, warum wir Menschen nicht anders können, als spirituell uns an dieser Kraft der Liebe zu orientieren. Liebe ist die einzige Energie, die sich durch sich ständig vermehrt, die expandiert, so wie auch das gesamte Universum.

 

Sie ist jene Kraft, die Schöpfung ermöglicht, und die alles antreibt, auch unsere Sinnfrage. Sie manifestiert sich in jedem Augenblick in dem, was wir als das Wunder des Lebens bezeichnen. Von der kleinsten Zelle, bis hin zu Galaxien.

 

Sie ist die Intelligenz hinter all den Prozessen, die wir selbst in unserem Körper nur teilweise verstehen. Billionen von Zellen, die einander unterstützen und dienen, um Leben zu ermöglichen, und das auf eine Weise, die uns immer wieder in Staunen versetzt.

 

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Liebe ist viel bedeutsamer, als wir sie wahrnehmen. Wir haben sie nur einerseits überhöht, und andererseits in der Verklärung auch kleingeredet, als wäre sie nur etwas, dass etwas Privates und Intimes ist. Dabei wurde sie zunehmend aus der Öffentlichkeit verbannt. Und politische Führer, wie Martin Luther King Jr., oder Mahatma Gandhi, sind völlig von der Bildfläche verschwunden.

 

 

Vertrauen in das, was ist

 

Worauf ich eigentlich hinauswill, ist Vertrauen. Bedingungsloses Vertrauen darauf, dass bereits alles gut ist, egal, was gerade in deinem Leben passiert oder nicht, welche Umstände du gerade erlebst, oder nicht.

 

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Wenn du einfach das Vertrauen in die Liebe in allem zulässt, wirst du plötzlich in einer völlig neuen Welt aufwachen. Denn auch wenn es auf den ersten Blick so erscheint, als würdest du dich dem Außen hingeben, ist es letztlich das Vertrauen zu dir selbst, dass du in der Hingabe zur Liebe findest.

 

Hast du nämlich die Liebe, die durch dich in die Welt kommen möchte, entdeckt, wird sie das tun, was sie immer tut: Sie breitet sich in deinem Universum aus. Und dann wirst du dich auch nicht mehr darüber wundern, wenn du einfach dasitzt, und dir Tränen des Glücks über deine Wange laufen. Einfach so.

 

In Liebe,

 

dein Wolfgang

 

PS: Die amerikanische Sängerin und Songwriterin Jill Andrews hat mit ihrem Song "Rust or Gold" aus dem Jahr 2015 es geschafft, die Zärtlichkeit des Moments der Liebe zum Leben, in der Entscheidung zu ihr, einzufangen, und gleichzeitig alles offen zu lassen, wenn sie singt: "Let it die, let it die." Einfach in den Song eintauchen, und du spürst sofort, worum es geht.