Ich werde den Tag nie vergessen. Das Gebäude wirkte riesig, der Weg zum ersten Stock war endlos, und die Mission erschien unmöglich. Als ich mit 10 Jahren zum ersten Mal meine zukünftige Schule betrat, war dies ein überwältigendes Erlebnis. Hättest du mir damals glaubhaft versichert, dass ich nicht nur die Schule mit Erfolg abschließen würde, sondern auch noch ein Studium dranhängen würde, wäre das für mich genauso unglaublich gewesen, als hättest du mir gesagt, wir fliegen gemeinsam zum Mars. Ohne Raumschiff.
Aus der Perspektive eines Kindes erscheint uns vieles tatsächlich als Wunder. Doch auch als Erwachsene ist für uns noch vieles ein Wunder, das wir nicht begreifen können. Das Internet, Flugzeuge, die Geburt eines Kindes, unser Körper. Wir bezeichnen diese Phänomene nur nicht so, weil wir wissen, dass es Menschen gibt, die sich vieles davon erklären können. Aber eigentlich existiert vieles da draußen, das wir ob unseres begrenzten Horizontes als Wunder bezeichnen müssten.
Aber wir tun letztendlich das, was alle in unserer aufgeklärten Welt tun, wenn sie etwas nicht einordnen können. Wir zucken mit den Schultern und tun so, als wäre nichts geschehen. Es ist ein wenig wie mit den drei berühmten Affen.
Glücklicherweise geht es auch anders. So wird z.B. Albert Einstein mit folgendem Satz in Verbindung gebracht:
"Es gibt zwei Arten zu leben: Entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder."
Du kennst das sicher: Du bist spät dran und brauchst dringend einen Parkplatz. Genau in diesem Moment, wird vor dir einer frei. Oder du denkst an eine Freundin. Ein paar Sekunden später, ruft sie dich an.
Die meisten von uns würden solche Vorfälle als reine Zufälle abtun, zumal sie ja auch schon oft genau das Gegenteil erlebt haben: Die erfolglose Suche nach einem Parkplatz, oder das Handy, das stumm bleibt.
Das liegt auch daran, dass wir uns selbst als bewusste, intelligente Wesen sehen, aber dem Universum keinerlei Fähigkeiten zuschreiben. Wenn überhaupt, dann fühlen wir uns eher von ihm verfolgt, weil mitunter alles schiefgeht, was nur schiefgehen kann.
Ich möchte dich heute einladen, die Verhältnisse umzudrehen. Stell dir einfach vor, das Universum ist sehr wohl eine bewusste Einheit, die mit allem und jedem verbunden ist. Und obendrein eine, die es gut mit dir meint, und die du beeinflussen kannst.
Thomas hatte gerade noch bemerkt, dass die beiden Kolleginnen auch mitfahren wollten. Deswegen hielt er ihnen die Lifttür auf. Die beiden bedankten sich, und eine von ihnen sagte: "Cool Lisa, das ist heute schon mein viertes Wunder!"
Woraufhin die andere nur den Kopf schüttelte und meinte: "Ja sicher, so wie letztes Mal. Hast du vergessen, dass vorige Woche wegen so eines Idioten von Lieferanten der Aufzug so lange blockiert war, dass wir um unser gemeinsames Mittagessen gebracht wurden? Das ist alles nur Zufall. Reiner Zufall, sonst nichts! Außerdem solltest du aufpassen, was du Fremden gegenüber von dir gibst, Ina, sonst lässt dich noch jemand einweisen!"
Als Lisa einen Stock später den Lift verließ, schauten sich Thomas und Ina kurz an, um gleich darauf gemeinsam loszulachen. "Es muss furchtbar sein, Lisa zu sein", begann schließlich Thomas. "Ja", stimmte Ina zu, "ich möchte nicht in ihrer Welt leben." "Jedoch", wandte Thomas ein, "im Prinzip hatte sie ja recht. Schließlich war heute genauso wenig ein Wunder, wie der Vorfall letzte Woche."
"Vorige Woche war ein noch viel größeres Wunder!" antwortete Ina. "Da ich nicht mehr Essen gehen konnte, bin ich direkt in mein Büro zurück gegangen. Als ich dort eintraf, läutete mein Anschluss. Es war ein Headhunter, der nur meine Büronummer kannte, und der sicher keine Nachricht hinterlassen hätte. Er hatte einen Klienten, der jemand völlig Ungeeigneten ein Jobangebot machen wollte. Er dachte plötzlich an mich, obwohl es eine ganz andere Branche war, und rief schließlich an. Rein aus einem Gefühl heraus."
"Und dann?" fragte Thomas nach. "Wir haben uns auf Anhieb prächtig verstanden", sagte Ina. "Ich habe diese Woche das Angebot angenommen. Am Montag werde ich hier kündigen. Es gibt hier einfach zu viele negative Menschen."
Wie wäre es, wenn du - so wie Ina - beginnst, den Wundern in deinem Leben auf die Spur zu kommen? Wie das geht?
Ganz einfach. Es beginnt mit der guten und bewährten Dankbarkeit als Grundlage. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass du bereits ein Dankbarkeitsritual in deinem Leben etabliert hast. Wenn nicht, ist das eine fantastische Gelegenheit, damit zu beginnen. Als nächstes erweiterst du deine Dankbarkeit auf den ganzen Tag, und zwar auf so viele Dinge und Ereignisse wie möglich.
Und nun kommen wir zu den Wundern in deinem Leben. Beginne damit, alle Synchronizitäten und glücklichen Fügungen, einfach alles Gute, das du dir nicht wirklich erklären kannst, festzuhalten. Und das jeden Tag.
Ich habe eine eigenes Wundernotizbuch, in das ich all jene Ereignisse notiere, die sich wundersam für mich gefügt haben. Da stehen Situationen, wie jene, als der Paketbote genau zum selben Zeitpunkt vor der Tür steht wie ich, und mich schon mit meinem Namen begrüßt. Oder ein unerwartetes Einkommen, mit dem ich nicht rechnen konnte. Plötzliche Eingebungen und Inspirationen, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Oder Freudentränen für all das Glück in meinem Leben.
Du musst nicht die Gesetze der Physik außer Kraft setzen, um Wunder zu produzieren. Vergiss nicht, dass die Art und Weise, wie du die Welt wahrnimmst, nur eine von vielen Möglichkeiten darstellt. Warum solltest du dir dann eine Welt aussuchen, die dir das Leben erschwert?
Wenn du an deinen Wundern dranbleibst, wirst du zwei Effekte beobachten:
Erstens, wirst du immer mehr Wunder entdecken, weil du deine Wahrnehmung darauf trainierst.
Zweitens, wirst du auch immer mehr wundersame Ereignisse anziehen.
Egal, ob du es das Gesetz der Anziehung, der Vermehrung, oder eine selbsterfüllende Prophezeiung nennst. Es funktioniert. Anders gesagt: Hilf dem Universum dabei, dir zu helfen. Und dann lass die Wunder geschehen. Nena würde singen: ".... ich hab's gesehen."
Viel Spaß beim Erschaffen deiner neuen, wunderbaren Welt. Wie immer, freue ich mich über Berichte von dir. Es wäre besonders schön, von dem einen oder anderen Wunder in deinem Leben zu hören, unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com oder in den Kommentaren. Ich kann dir auch gerne bei der Erschaffung deiner wunderbaren Welt behilflich sein. Melde dich einfach für ein unverbindliches Erstgespräch.
Alles Liebe,
dein Wolfgang
PS: Der 2012 entstandene Song der kanadischen Sängerin Nelly Furtado "Miracles" beschreibt jenen Zustand, den du empfindest, wenn du in eine Welt der Wunder eintauchst, und du das Gefühl hast, von einer Welle der Positivität mitgenommen zu werden.