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Auf der spirituellen Reise gelangen wir regelmäßig an Punkte, die unseren Verstand bzw. unser Alltagsverständnis restlos überfordern. Und während wir noch hilflos mit Logik zu ergründen versuchen, wie das, was so widersprüchlich daherkommt, möglich sein soll, fühlen wir doch in unserem Herzen, dass es die Wahrheit ist.


Im heutigen Blog möchte ich einem zentralen Begriff sämtlicher Traditionen auf die Spur kommen. Ich spreche von der Wahllosigkeit, was damit eigentlich gemeint ist und warum sie ein Grund zur Freude ist.



Vom Bewusstsein



Erwachen wir und finden wir uns auf unserer spirituellen Reise wieder, wie das bei mir 2016 der Fall war, ist nichts mehr, wie es einmal war.


Auf einmal verstehst du, dass alles spirituell ist, dass du eigentlich schon immer unterwegs warst, aber von nun an hast du keine Ausreden mehr, so zu tun, als hätte das alles nichts mit dir zu tun.


Wir können Bewusstsein nicht erzwingen. Das ist die größte Herausforderung, der wir uns auf dem Weg zu uns stellen müssen.


Außerdem bemerken wir, dass das, was für die Welt unserer herkömmlichen Identität und Gesellschaft gilt, in der eigentlichen Realität, also dem spirituellen Bereich, oft keine Gültigkeit hat, bzw. der Weg eher in die Gegenrichtung zeigt.


Beispiele gefällig? Das Glück und die Liebe findest du in unserer Kultur durch Status, Erfolg und andere Personen. Im spirituellen Bereich erkennen wir, dass der einzig sinnvolle Weg nach innen führt, wo all unser Glück und unsere Liebe bereits auf uns warten.


Der Dualismus der materiellen Welt führt meistens in ein ?Entweder - Oder?, während wir, wenn wir diese Polarität hinter uns lassen, verstehen, dass es immer ein ?Und? für uns gibt.


So kannst du zwar dein Bewusstsein nicht erzwingen, aber du kannst ihm den Boden bereiten, damit es sich irgendwann so heimisch bei dir fühlt, dass es sich zunehmend in dir entfaltet.


Und auch wenn die gesamte Menschheit eher noch in der Krabbelstube der Evolution ihres Bewusstseins zu stecken scheint, gibt es genug für uns, das wir tun können.


Jeder einzelne Moment lädt uns nämlich aufs Neue ein, ihn mit offenen Augen und staunendem Mund zu erleben. Besser gesagt, jeder Augenblick, den wir bewusst erleben, bringt uns unserem wahren Selbst näher.


Techniken der Achtsamkeit sind dabei genauso hilfreich, wie die tägliche Meditation oder die Kunst der Selbstbeobachtung und der wortlosen Kontemplation. Damit meine ich den schweifenden Blick in die Ferne, der sanft an den Gedanken vorbei wandert, um uns die Wunder der Welt zu servieren.


All diese Dinge können dir zwar nichts garantieren, aber sie sind Praktiken, die nicht umsonst in vielen Traditionen überliefert werden, um dich dem näher zu bringen, was wir als Bewusstsein bezeichnen.


Bedenken wir jetzt auch noch, dass es nur ein Bewusstsein für die gesamte Schöpfung gibt, kannst du dir bereits vorstellen, warum sie für viele die Verkörperung des göttlichen Prinzips darstellt.


Somit kannst du getrost den Weg zu deinem Bewusstsein als den Pfad in deine Göttlichkeit sehen. Vielleicht verstehst du jetzt auch, warum er so lange ist, bzw. warum er für die meisten von uns nicht endet.



Von der Wahllosigkeit



Die Wahllosigkeit unseres Bewusstseins birgt zwei essentielle Aspekte, die unser ganzes Dasein völlig auf den Kopf stellen.


Da ist zunächst einmal jene Dimension, die eine Wahl überflüssig macht, da wir die Dualität der materiellen Welt überwinden bzw. transzendieren.


Das folgende Zitat, das Marshall Rosenberg und auch dem Kurs in Wundern zugeschrieben wird, bringt es treffend auf den Punkt:


Willst du rechthaben oder glücklich sein? Beides geht nicht.


Gerade jene, deren Ego sie von der Wahrheit fernhält, verhalten sich wie Spielsüchtige im Casino, die glauben, das System geknackt zu haben. Sie sind davon überzeugt, dass beides möglich ist: Glücklich sein UND rechthaben.


Dabei brauchst du nur mit völliger Ehrlichkeit in dich gehen, um sofort zu spüren, dass du, wenn du den Alleinanspruch auf die Wahrheit besitzen möchtest, du dich von der Welt trennst, und dies automatisch dazu führt, dass du dich ihr entfremdest. Somit ist Zufriedenheit eine Unmöglichkeit für dich.


Erst wenn wir uns darin üben, egal was passiert, in Liebe anzunehmen, um nicht mehr gegen die Wirklichkeit anzukämpfen, finden wir jenen Frieden, nach dem wir uns alle sehnen.


Somit ist es der wachsende Gleichmut, alles was passiert, nicht mehr zu bewerten, der uns hilft, den Weg des Bewusstseins zu gehen.


Der zweite Aspekt der Wahllosigkeit ist der Umstand, dass wir, sobald wir bewusster werden, nicht anders können, als den Weg der Integrität zu uns selbst zu gehen.


Simpel formuliert könnte man sagen, dass du automatisch das Richtige tust, weil dein Bewusstsein dir keine andere Wahl mehr lässt.


Ich bemerke für mich, dass ich oft einfach nicht mehr anders kann, als meiner Würde zu folgen, selbst wenn das von der Gesellschaft sanktioniert wird, wie das bei meiner Tätigkeit als Lehrer der Fall war.



Von der Befreiung



Unser Ego wird uns immer wieder zu verstehen geben, wählen zu müssen als Voraussetzung für Freiheit und bringt sich und uns damit in Gefangenschaft. Denn übernimmt der Verstand ohne Bewusstsein das Kommando, erleben wir genau das, was den Großteil der Menschen nicht gerade glücklich macht und den Planeten mit Kriegen und Zerstörung unseres Lebensraums überzieht. Somit ist der Traum von Freiheit, den unser Ego träumt, tatsächlich die Vertreibung aus dem Paradies, das wir eigentlich in uns tragen.


Überlassen wir hingegen unserer Seele die Kontrolle, handeln wir zunehmend intuitiv, was bedeutet, unserem Herzen zu folgen und immer mehr aus der Liebe heraus zu agieren, bis wir irgendwann keine Wahl mehr haben, als das Richtige zu tun bzw. es gar keine Wahl zwischen Richtig und Falsch mehr gibt. Wahllosigkeit wird somit zur Überflüssigkeit, weil keine Kategorien mehr existieren.


Auf diese Weise wird Freiheit zur Hingabe an ein Bewusstsein, das sich nur an einer Wahrheit orientiert: Der Liebe.


Immer wenn ich den Mut aufbringe, der Stimme meines Herzens zu vertrauen, erlebe ich eine völlig andere Dimension meines Seins, das mehr dem ähnelt, was wir als Wunder bezeichnen, als dem, was die meisten Menschen Leben nennen und eigentlich nicht wissen, wie lange sie der Belastung noch standhalten können.


Ich wünsche dir, liebe Mitreisende, dass auch du immer mehr Mut findest, jenen Weg zu gehen, der deinem Bewusstsein die Möglichkeit bietet, immer mehr Raum in deinem Leben einzunehmen. 


In Liebe,

dein Wolfgang


PS: Wie immer, freue ich mich von dir zu hören, unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com. Egal ob du mich etwas fragen möchtest oder deine Erfahrungen mit mir teilen möchtest, ich freue mich darauf, von dir zu hören. Ich kann dich auch gerne auf  deinem Weg in die Wahllosigkeit deines Bewusstseins begleiten. Melde dich einfach für ein unverbindliches Erstgespräch.


PPS: Die britische Band Wolf Alice hat im Juni 2025 den Song ?The Sofa? veröffentlicht, in der es einerseits um die kuriose Situation geht, dass du, wenn du als Band populär bist, gerade noch auf großer Tournee bist, und im anderen Moment wieder auf dem Sofa rumlungerst. Andererseits geht es auch um ihr zunehmendes Bewusstsein, Dinge hinzunehmen, wie sie sind, und auf die Weise zu lernen, sie zu lieben.

Ich habe diesmal das Originalvideo genommen, weil die Bilder so schön sind. Die Lyrics gibt es dafür unterhalb!



Hope I can accept the wild thing (wild thing) in me

Hope nobody comes to tame her

And she can be free

Sick of second-guessing my behavior

And what I want to be

Just let me lie here on the sofa

And put the reruns on TV


I'll be fine, I'll be okay

I feel kind of lucky right now and I'm not ashamed to say

I can be happy, I can be sad

I can be a bitch when I get mad

I wanna settle down, oh, to fall in love

But, sometimes, I just want to fuck

I love my life, I love my life

Sometimes, I just want to


Let me lie here on

(I could lie here all day long)

Let me lie here on the sofa

(The sofa, the sofa)

On the sofa

Sometimes, I just want to


(Ah, ah) be no one thing

(Ah, ah) the intellectual beauty queen


Didn't make it out to California

Where I thought I might clean the slate

Feels a little like I'm stuck in Seven Sisters

North London, oh, England

And maybe that's okay


Maybe that's fine, I'll be okay

I feel kind of lucky right now and I'm not ashamed to say

I can be happy, I can be sad

I can be a bitch when I get mad

I wanna settle down, oh, to fall in love

But, sometimes, I just want to fuck

I love my life, I love my life

Sometimes, I just want to


Let me lie here on

(I could lie here all day long)

Let me lie here on the sofa

(The sofa, the sofa)

On the sofa

Sometimes, I just want to


(Ah, ah) be no one thing

(Ah, ah) the intellectual beauty queen

And the wild thing


Let me lie here on

(I could lie here all day long)

Let me lie here on the sofa

(The sofa, the sofa)

On the sofa


Hope I can accept the wild thing in me

Hope nobody comes to tame her

And she can be free


Writer/s: Ellen Ciara Rowsell, Greg Kurstin, Joel Donald Scott Amey, Jonathan Oddie, Theodore Joseph Ellis

Publisher: Sony/ATV Music Publishing LLC

Lyrics licensed and provided by LyricFind