Wer kennt sie nicht, die Geschichte, von der stürmischen, leidenschaftlichen und romantischen Anfangszeit in einer neuen Beziehung, voll von all den bunten Schmetterlingen im Bauch, und dem Gefühl, dass endlich alles gut wird. Du schwebst auf Wolke Sieben, und nichts kann dein Rosa trüben.
Interessanterweise gehen aber auch durchwegs 99% der Menschen davon aus, dass diese Zeit nur eine Phase ist, ein Traum, aus dem du früher oder später unweigerlich erwachen wirst, und du entweder überhaupt aus allen Luftschlössern gezerrt wirst, oder dich zumindest damit abfinden musst, dass die nüchterne Realität langsam wieder Einkehr hält.
Ich möchte dich heute wieder dazu animieren, dich auf dein Einhorn zu schwingen, um den Ritt über den Regenbogen anzutreten: Anders gesagt, will ich dir zeigen, dass der Mythos von der romantischen Anfangszeit nur Bullshit ist. Ich lege sogar noch eins drauf, indem ich behaupte, dass es von da an, noch viel besser wird, wenn du nicht denselben Blödsinn machst, den wir in unserer Gesellschaft so bereitwillig als Normalität akzeptieren.
Würdest du dich in ein Auto sitzen und einfach losfahren, ohne je eine Fahrstunde absolviert zu haben, oder auch nur das Geringste über die Regeln im Straßenverkehr zu wissen? Die meisten würden ja nicht einmal wissen, wie sie das Ding starten.
Ist es nicht absurd, dass wir davon ausgehen, dass wir über die Liebe auch nur die geringste Ahnung haben, während wir zeitlebens von allen daran erinnert werden, dass alles ach so wichtig ist, nur nicht unser liebevolles Miteinander.
Dementsprechend seltsam sind unsere Vorstellungen, auch was den Beginn der Liebe angeht. Es fängt ja schon damit an, dass wir uns vor allem auf die Zielperson fokussieren, statt auf die einzige Person, die tatsächlich zählt: Du selbst.
Wie willst du denn Liebe verschenken, wenn du nicht einmal für dich selbst genug Liebe erübrigen kannst? Ist ja auch kein Wunder. Leben wir doch in einer Gesellschaft, die die bedingungslose Liebe zu uns selbst ins Reich der Absurdität verbannt, oder sogar als verpönt ansieht, während wir unsere Kinder von klein auf dazu anhalten, den falschen Versprechungen und Illusionen unseres Egos nachzulaufen.
So lernen wir von klein auf, unser Glück im Wohlstand, in der Sicherheit, und im Erfolg zu suchen, repräsentiert durch einen Partner, der uns das alles garantiert. Logisch, dass wir versuchen, diesem Glück durch eine Person an unserer Seite, habhaft zu werden.
Als könnten wir das Glück und die Liebe irgendwo da draußen finden, und nicht in uns selbst. Dem kollektiven Ego gefällt das sehr gut. Auf diese Weise hält es uns brav bedürftig. Und vor allem unglücklich.
Bis heute halten sich die Geschichten um das Happy End, das ja nicht einmal der Beginn ist. Oder sogar oft schon der Anfang vom Ende. Denn wenn wir nur bedürftig vor uns selbst davonlaufen, um jemanden zu finden, der all das verspricht, was wir in uns selbst nicht sehen können, ist das gut für Apps wie Tinder, aber keine gute Nachricht für dich.
Die egogesteuerte Partnerwahl sucht eben nur nach Status, Oberflächlichkeiten, Sicherheit, oder dem sinnlosen Versprechen auf ein besseres Leben. Bis wir ernten, was wir säen: Beziehungen, die nicht halten können, oder einfach nur Schein bieten statt Sein, was sich darin zeigt, dass beide Partner früher oder später nicht mehr viel miteinander anfangen können.
Ihnen ihr Ego ins Ohr flüstert, dass es da draußen vielleicht bereits eine bessere Version, ein Update, das neueste Modell auf dem Markt gibt. Und so kann alles wieder von vorne beginnen. Aber diesmal mit dem Versprechen, dass alles besser wird.
Du siehst, wir drehen uns ewig im Kreis des selbstgestrickten Dramas, und wundern uns tatsächlich, warum das Ganze nicht funktionieren mag. Dabei ist die Alternative so einfach. Zu einfach für unser gehyptes Ego.
Es geht nämlich darum, nichts zu tun. Keine Suche. Kein Jahrmarkt der Eitelkeiten. Nada. Niente.
Du fragst dich, wie du dich verlieben sollst, wenn du nichts dafür tust?
Es gibt ja doch etwas zu tun. Lernen, dich selbst kennenzulernen, und zu lieben. Wenn du schrittweise realisierst, das Wunder, das du selbst bist, zu begreifen, und dir auch jene Liebe zu schenken, die wir alle verdient haben, begreifst du schnell, dass du dich weder auf die Suche machen willst, noch musst.
Die Liebe zu dir selbst ist deshalb so wichtig, weil du einerseits endlich das Glück ausstrahlst, das du in dir gefunden hast, und andererseits sie dir dazu verhilft, die Verbindung zu all deinen Mitmenschen annehmen zu können, die immer schon da war.
Außerdem wollten wir ja die Magie erleben. Und die geschieht einfach. Das Einzige was du zu tun hattest, war es, dich bereit dafür zu machen. Nun kannst du dich vom Universum überraschen lassen.
Was dann passiert, ist wie eine Sinfonie. Alles und alle scheinen sich zu verbünden, dein Glück noch zu bereichern. Bis es nur allzu logisch ist, dass dich auf einmal mitten in einem Gespräch wiederfindest, mit jener Person, die dir bereits nach Minuten so vertraut erscheint, als würdet ihr euch bereits Jahre kennen.
In dieser Situation geht es dann eigentlich mehr ums Los- bzw. Zulassen, als sonst etwas. Wenn ihr beide dann bereits wisst, dass ihr gar nicht anders könnt, als euch unaufhaltsam näher zu kommen, darfst du auch vertrauen, und sie gewähren lassen, die Liebe.
Was dann folgt, ist eben nicht die Egoblase, die wieder in sich zusammenfällt, samt eingeplanter Ernüchterung bzw. Enttäuschung. Denn wenn du ohne Erwartungen an deine Umwelt durchs Leben gegangen bist, und das für euch beide gilt, seid ihr beide bereit, das Geschenk eurer gemeinsamen Zeit anzunehmen.
Natürlich wird euch das Ego in die Quere kommen, aber das wird die Ausnahme und nicht die Regel bilden, weil ihr beide wisst, dass immer ihr selbst es seid, die Probleme in die Welt bringen. Und somit ihr sie auch wieder verschwinden lassen könnt.
Liebe besitzt die einmalige Fähigkeit, dort wo sie geteilt wird, sich zu vermehren. Erlebst du das mit deinem Partner, ist es auch nicht überraschend, dass die Schmetterlinge in eurem Bauch nicht vergehen, sondern eure Verbindung noch intensiver und schöner wird.
Zu wissen, dass all dein Glück und all der Reichtum der Liebe immer schon in dir war, ist der Schlüssel für eine erfüllte Partnerschaft, in der ihr gemeinsam wachsen könnt. Es ist die Liebe in jedem Augenblick deines Seins, auf die du dich fokussieren kannst.
In einer spirituellen Partnerschaft ist Hingabe und bedingungsloses Dienen selbstverständlich. Und das gilt für beide. Ihr unterstützt euch auf all euren Wegen, gleichzeitig werdet ihr immer auch liebevoll für euch selbst da sein und eure gemeinsame Zeit wird euch immer heilig sein.
Auf diese Weise könnt ihr gar nicht anders, als euch jeden Moment aufs Neue zu verlieben, unabhängig davon, was rund um euch herum passiert. Und der Zauber, die Schmetterlinge, sie werden gleichzeitig immer mehr.
Was ich dir hier beschrieben habe, erlebe ich, seit über 5 Jahren, jeden Tag. Meine Partnerin und ich lachen oft über den Umstand, wie wir uns immer wieder ineinander verlieben. Und wir sind beide überwältigt, wie wunderbar eine Zweierbeziehung sein kann, wenn wir uns immer wieder bewusst für den unendlichen Reichtum der Liebe öffnen.
Ich bin davon überzeugt, dass diese Art der Liebe uns zwar außergewöhnlich erscheint, sie aber eigentlich das ist, was wir alle immer schon in uns tragen, wenn wir den Mut aufbringen, uns für sie zu öffnen.
Deswegen wünsche ich auch dir, dass du bereit bist, dich für dich selbst, und somit für die Liebe zu öffnen. Dafür brauchst du niemanden an deiner Seite, sondern nur dich selbst. Der Rest passiert von alleine, du wirst sehen.
Alles Liebe,
dein Wolfgang
PS: Falls du Fragen hast, oder du mehr Informationen brauchst, kannst du mir gerne schrieben, unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com. Ich freue mich auch immer über deine Erfahrungen.
PPS: Es wird dich wahrscheinlich nicht wundern, wenn ich dir heute, wo es um die Magie des Verliebens geht, ein Lied ans Herz lege, das ausschließlich von der Liebe zu dir selbst handelt. India Aries "I am Light" bringt es so wunderbar auf den Punkt. Wenn du das für dich leben kannst, ist der Rest ein Kinderspiel.