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Sieh dich um in der Welt, alle Menschen sehnen sich nach Verbindung. Ohne Ausnahme. Wir alle suchen nach einem Du, das uns bestätigt, selbst, wenn es keine Person ist, die wir ansprechen.


Wir alle wollen uns wiederfinden in einem größeren Ganzen, nur haben wir auch alle ein echtes Problem mit diesem Bedürfnis.


Heute möchte ich mit dir erkunden, was uns daran hindert, uns als eins zu erleben mit der Welt, und was für uns alle möglich ist auf dieser kosmischen Geisterfahrt.



Einssein, das keines ist



Ist es nicht faszinierend? Wenn du dir anschaust, wie wir alle unser Leben gestalten, dann gibt es einen roten Faden: Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit.


Zuerst werden wir in eine Familie geboren, in der wir uns nur dann wohlfühlen, wenn sie uns als Teil von ihr annimmt. Dann suchen wir nach Freunden, die uns willkommen heißen. Wir gehen romantische Beziehungen ein, weil wir uns all vollständig erleben wollen.


Schließlich gründen wir eine Familie, um noch mehr Gemeinschaft zu erleben. Selbst an unserem Arbeitsplatz fühlen wir uns nur wohl, wenn wir dort nicht isoliert sind.


Interessanterweise verlieren wir uns dabei schnell in Details, weil wir von der falschen Annahme ausgehen, die da lautet:


"Ich bin ein Individuum, das für sich nicht genügt, und erst wenn ich mich mit anderen bzw. einer Sache verbinde, dann werde ich mich als vollständig erleben."


Diese Fehlannahme ist in unserer Welt so dominant, dass sie einfach nicht in Frage gestellt wird, und wir alle nicht anders können als zu scheitern.


Denn sobald wir aus dem Mangel und der Angst, nicht genug zu sein, nach der Fülle bzw. der Liebe suchen, werden wir nur das bestätigt bekommen, was wir bereits wussten: Dass wir nicht genügen.


Und so laufen alle mit der Defizitbrille durchs Leben und wundern sich, dass sie von jenen, denen sie ihr Herz geschenkt haben, enttäuscht werden, oder dass ihre Mitmenschen, sie demütigen, sie ausgrenzen, und sie sich teilweise noch schlechter fühlen als je zuvor.


Auch wenn wir alle immer wieder Momente der wahren Verbindung erleben, verlieren wir sie wieder, sobald wir damit fortfahren, so zu tun, als sein wir getrennt.



Der Paradigmenwechsel



Der Kurs in Wundern drückt es in etwa so aus: Wir alle haben nicht nur immer ein- und dasselbe Problem, sondern es ist bereits gelöst.


Damit ist gemeint, dass unser einziges Problem in der Illusion besteht, dass wir getrennt sind, und es deswegen bereits gelöst ist, weil wir "nur" akzeptieren müssen, dass die Wirklichkeit in unserer aller Verbindung besteht.


Nur wirst du dir vielleicht gerade denken, dass eben diese Verbindung, selbst wenn du ihr folgen möchtest bzw. sie so empfindest, in unserem Alltag für keinen von uns eine Konstante darstellt.


Niemand von uns ist so erleuchtet, dass er sich über die Stolpersteine des Alltags hinwegheben kann. Irgendwann holt uns unser Ego immer wieder ein, oft sogar in den lächerlichsten Momenten.


Nimm nur deine Kinder oder deinen Partner her, die manchmal nur die Augen verdrehen müssen, um dich vom Paulus wieder zum Saulus zu machen.


Oder wenn du mit anderen in Kontakt treten musst, die ihre Verbindung zu dir einfach verweigern oder gar torpedieren, indem sie dir Dinge an den Kopf werfen, die selbst Jesus dazu provoziert hätten, ihnen etwas nachzuschießen.



Gelebte Spiritualität



Es ist ja ganz nett und beschaulich von spirituellen Lehrern zu lesen, die stets gelassen und liebevoll daherkommen. Nur wenn du genauer hinsiehst, stimmt etwas an der Geschichte nicht. Denn alle Heiligen waren nicht immer welche. Selbst Buddha hat Frau und Kinder in Stich gelassen, um den Pfad der Erleuchtung zu gehen.


Also, wie ist es nun für uns möglich, nicht von vornherein auf Spiritualität zu pfeifen, aber auch nicht ständig an überhöhten Idealen zu scheitern, die kein Mensch erfüllen kann?


Es beginnt bereits damit, dass wir alles, was wir tun, mit einer liebevollen Absicht begleiten können, selbst unser Scheitern. Natürlich wird dies dann erst im Nachhinein möglich sein.


Doch nachdem wir als spirituell Reisende auch wissen, dass lineare Zeit ohnehin nur eine Illusion ist, ist es nicht von Bedeutung, wann du deine Liebe zeigst, sondern nur dass sie an deine Seite holst.


Du hast die Geduld verloren, du hast deine Kinder angeschrien, du hast deine Freundin verurteilt, du hast über andere gelästert?


Du kannst dich immer entschuldigen, du kannst immer Wiedergutmachung leisten, du kannst immer anderen etwas Gutes tun, und vor allem kannst du immer liebevoll zu dir selbst sein, wenn du vom spirituellen Pfad abgekommen bist.


Du kannst auch lernen, deine Verbindung zu allem und allen zu leben, indem du dich bemühst, immer liebevoll bei dir zu bleiben. Und sobald du wieder in die Unachtsamkeit abgetaucht bist, ist es an dir, dich wieder liebevoll zurückzuholen. Ohne nach hinten oder nach vorne zu blicken.


Wir können auch unser Einssein leben, indem wir andere verstehen, wenn sie es bevorzugen, so zu tun, als könnten sie nur in Trennung leben. Wir können ihr Scheitern verstehen, und vor allem ihr begrenztes Bewusstsein, dass ihnen keine andere Wahl lässt.


Du kannst meditieren, du kannst dankbar sein, du kannst Zeit mit Tieren verbringen, du kannst in der Natur spazieren gehen, und du kannst in den direkten Dialog mit jenem Du treten, das manche als Gott bezeichnen.


Letztlich kannst du auf diese Weise die liebevolle Gärtnerin deiner zarten Pflänzchen der Verbindung sein, die du solange kultivierst, bis sie nicht nur Wurzeln tief in die Erde schlagen, sondern auch heranwachsen zu einem kräftigen Baum, der nicht nur dir, sondern auch allen anderen Schutz und Liebe gewährt.


In Liebe,

dein Wolfgang


PS: Ich wünsche dir, dass du für dich deinen Weg der Verbindung wählst, der genau für dich passt, selbst wenn du dir sicher sein kannst, dass es auch andere gibt, die genau so empfinden wie du. Wenn du möchtest, kannst du mir gerne schreiben, unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com. Ich kann dich auch gerne auf deinem Weg begleiten, um dich dabei zu unterstützen, zu dir selbst zu finden. Ich freue mich von dir zu hören.


PPS: Die schottische Band Biffy Clyro veröffentlichte 2013 den Song "Opposite" (Gegensatz bzw. Gegenüber), der genau das Dilemma unseres Miteinander behandelt. Außerdem ist eine der Botschaften des Songs, dass mitten im größten Desaster erst recht Platz für die Liebe geschaffen werden kann, wie z. B. in der folgenden Passage:


Sooner or later

We all have to wake

And try forgetting everything

Underneath there's a perfect sky




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