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"Alles ist spirituell!" meint Rob Bell, seines Zeichens Pop-Pastor und spiritueller Lehrer aus den USA. Ich würde ihm da gerne zustimmen. Deswegen werde ich in den nächsten Wochen alle Bereiche unseres Lebens hernehmen und sie um den Faktor der Spiritualität zu ergänzen.


Damit möchte ich dir zeigen, dass Spiritualität nicht nur alles in unserem Leben bereichern kann, sondern dass wir, wenn wir ein erfülltes Leben erfahren wollen, eben Spiritualität als Zutat brauchen, damit wir Glück nicht nur als frommen Wunsch erleben dürfen; egal wo wir gerade sind, oder was wir gerade tun.


Als erstes möchte ich mit romantischen Zweierbeziehungen beginnen, da ich gerade in diesem Bereich bereits über fast 10 Jahre Erfahrung verfüge.



Warum spirituelle Partnerschaft?



Solltest du dich jetzt fragen, warum du deine herkömmliche Beziehung denn in eine spirituelle verwandeln solltest, kann ich dir nur sagen, dass du dich bloß umsehen musst, um zu bemerken, wie viele Menschen zwar in Beziehungen leben, aber wie wenige davon, wirklich glücklich sind.


Darum werde ich dir nun ein paar typische Themen von Pärchen auflisten, um sie dem gegenüberzustellen, was ich als das spirituelle Pendant dazu erachte.


(Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich nur die für mich neutrale Version des Partners gewählt habe, weil die gegenderte Version den Text schwer lesbar und sperrig machen würde. Ich hoffe, du kannst dich angesprochen fühlen, egal welchem Geschlecht du dich zugehörig fühlst.)



Eigenverantwortung statt gemeinsamem Strang



Wenn sich zwei Menschen verlieben, leben sie aus der Fülle, die wir ruhig alle als unser Geburtsrecht betrachten dürfen. Doch nach bereits kurzer Zeit sorgt unser Ego dafür, dass wir unsere Partner gerne als unsere Filiale sehen, die uns dabei helfen soll, mit all dem besser klar zu kommen, dass wir alleine nicht so gerne bewältigen.


Und so ergeben sich die skurrilsten Machtverhältnisse und Abhängigkeiten, die alle streng unter dem Code: "Joint Mission" (gemeinsame Mission) ablaufen.


Damit ist aber meistens gemeint, dass eine der beiden Personen versucht, ihre Interessen durchzusetzen, um sie dann mit dem Prädikat "gemeinsamer Strang" zu versehen.


Selbst wenn ein Paar noch keine Kinder hat, führt dies schnell zu einem Wettstreit zweier angstgesteuerter Egos, die möglichst, das, was sie nicht tun wollen, dem anderen zuspielen möchten, bzw. was sie an sich nicht wahrhaben möchten, möglichst auf den anderen projizieren.


Und obwohl dies oft als Akt der Verantwortung gesehen wird, ist eigentlich das Gegenteil der Fall.


Spirituellen Partnern ist klar, dass sie nur für sich und ihre Reaktionen Verantwortung übernehmen können. Deshalb fordern sie das auch nicht vom anderen ein.


Das bedeutet in der Praxis, dass Veränderung für beide nur bei sich selbst beginnen kann, weil ihnen klar ist, dass sie nichts kontrollieren können, außer vielleicht sich selbst.


Meine Partnerin Celine und ich haben bald erkannt, dass wir uns natürlich aufeinander verlassen, wir aber Wörter wie "müssen" einfach aus unserem gemeinsamen Alltagsvokabular gestrichen haben. Wir beide geben das Beste, auch wenn das Resultat nicht immer mit den Absichten mithalten kann.



Dankbarkeit statt Erwartungen



Schon sind wir in den Niederungen des Beziehungsalltags angekommen. Denn sobald sich gewisse Verhaltensmuster eingespielt haben, führt dies auch bei uns allen zu Erwartungshaltungen, die von vornherein zum Scheitern verurteilt sind.


Die Folge sind Menschen, die einander immer wieder enttäuschen und dies zuweilen nicht einmal bemerken.


Gibt es Vereinbarungen, die das gemeinsame Leben ermöglichen, ist es für die meisten nicht so einfach, nicht die Schuldkarte zu spielen, wenn diese gebrochen werden.


Kein Wunder, dass viele Paare damit beginnen eine heimliche Liste in ihrem Kopf anzulegen, mit allen Verfehlungen das Partners.


Was sie dabei aber nicht bedenken, ist der Umstand, dass sie damit den Mangel als Lebensgefühl fördern, was nur dazu führt, dass sie immer unzufriedener werden.


Spirituelle Partner versuchen hingegen, das zu sehen, was da ist, und nicht das, was fehlt oder nicht richtig erledigt wurde.


Denn es gibt immer auch eine lange Liste von Dingen, für die wir dankbar sein können.


So freue ich mich zum Beispiel jedes Mal darüber, wenn ich Celines Kleidungsstücke am Boden finde, weil es mich daran erinnert, welch Glück ich habe, sie in meinem Leben zu haben.



Lernen statt Rechthaben



Etwas, das ich an Celine immer schon bewundert habe, ist ihre Neugier und ihre Bereitschaft lernen zu wollen. Das verbindet uns auch.


Leider gibt es viele Paare, die einander immer wieder zeigen wollen, wer von den beiden Recht hat bzw. wer etwas besser weiß.


In einigen Beziehungen führt dies dazu, dass gerade in Bereichen, wo es keine eindeutige Wahrheit gibt, beide dazu tendieren, sich von einander zu entfernen, weil sie glauben, dass es wichtiger sei, ihren Standpunkt durchzusetzen, als der eigenen Meinung nicht so viel Bedeutung zuzumessen.


Dies kann zu heftigen Konflikten führen, die nur das Gefühl des jeweiligen, verwundeten Egos nähren, zu kurz zu kommen.


Spirituelle Partner wissen, dass Glück wichtiger ist als Rechthaben. Deswegen haben sie gelernt, die eigene Meinung nicht als absolut zu betrachten. Schließlich wissen wir alle, dass das, was wir heute noch am liebsten mit Zähnen und Klauen verteidigen würden, bereits morgen völlig unwichtig erscheint.


Außerdem besteht immer die wunderbare Chance von dem Reichtum anderer Perspektiven und Standpunkte zu profitieren.



Kommunikation statt Schweigen



Einer der sicheren Marker, dass eine Beziehung an einem kritischen Punkt angelangt ist, ist das Ende der Kommunikation.


Natürlich wirst du kaum Menschen finden, die tatsächlich keine Worte mehr wechseln. Aber es besteht ein riesiger Unterschied zwischen dem Austausch von Standardfloskeln und tatsächlicher Kommunikation, in der sich beide Seiten gehört und verstanden fühlen.


Sobald zwei Menschen anfangen, aneinander vorbeizureden, oder einander nicht mehr mit Interesse und Aufmerksamkeit zuzuhören, ist das ein Zeichen dafür, dass sie das Gegenüber eigentlich nicht mehr als jenen Menschen sehen, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollen.


Kommunikation ist natürlich ein Minenfeld und immer anfällig für Störungen. Wenn aber zwei Menschen das wirklich wollen, können sie mit ihren liebevollen Absichten alles an Missverständnissen wettmachen.


In einer spirituellen Partnerschaft ist deshalb die Metakommunikation eines der wichtigsten Prinzipien. Das bedeutet, dass beide thematisieren, wie sie miteinander sprechen und auch klarstellen, wie sie etwas gemeint haben.


Außerdem ist Zeit ein wichtiger Faktor, da Kommunikation erst stattfinden kann, wenn beide Seiten bereit dafür sind. Deswegen ist es für Celine und mich so wichtig, dass wir viel miteinander reden, und uns auch jeden Abend Zeit nehmen, um unseren Tag Revue passieren zu lassen und für den anderen da zu sein.


Letztendlich ist die wichtigste Fähigkeit in der Kommunikation die Fähigkeit wirklich präsent zuzuhören. Das klingt nicht nach viel, kann aber für dein Gegenüber die Welt bedeuten.



Zweisamkeit statt Wohngemeinschaft



Wenn du noch jung bist, kann es sein, dass Wohngemeinschaften etwas Wunderbares sind, um dir den Start in deine Unabhängigkeit zu erleichtern.


Gerät aber dein Zuhause in deiner Beziehung zu einer WG sieht die Sache schon anders aus. Denn auch wenn es selbst für Paare nützlich sein kann, einander einfach in praktischen Dingen zu unterstützen, war das eigentlich nicht der Grund warum du eine Beziehung eingegangen bist.


Wir können alle verstehen, wie es passieren kann, dass die Zweisamkeit zu kurz kommt. Bedenkt man all die Pflichten, die den Menschen heutzutage rund um die Uhr aufgehalst werden, dann bedarf es wirklich einer gemeinsamen Anstrengung aus dem berühmten Hamsterrad auszubrechen.


Spirituelle Partner räumen ihrer Gemeinsamkeit so viel Priorität ein, dass sie es auch schaffen, täglich ihre Beziehung als etwas Heiliges zu feiern. Wie das im Detail aussieht, ist völlig unerheblich, solange beide einander dabei wieder näherkommen und das genießen, was sie als Paar ausmacht.


Das bedeutet, es muss nicht immer eine Date Night daraus werden. Celine und ich lieben es einfach, unsere Handys im Wohnzimmer aufzuladen und uns je nachdem, ob die Kinder da sind oder nicht, relativ früh von der Außenwelt zurückzuziehen.



Abenteuer statt Sicherheit



Das bring uns bereits zum nächsten, wichtigen Punkt. Denn auch wenn dein Ego dich dazu bringt, nach Sicherheit zu trachten, sägt es damit auch gleichzeitig an deinem Beziehungsast.


Ist euer Leben bereits so vorhersehbar, dass man die Uhr nach euch stellen kann, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du dich heimlich nach einer anderen Person sehnst, die dich aus allem entführt.


Dabei kann es auch ganz anders laufen. Spirituellen Partnern ist aus ihrer Erfahrung bewusst, dass sie dann am besten wachsen, wenn sie aus ihrer Komfortzone geholt werden.


Deswegen kannst du dich mit deinem Partner immer wieder auf ein neues Abenteuer einlassen. Ob das eine Reise ist, die ihr noch nie unternommen habt, ein Fallschirmsprung oder der Neustart an einem anderen Ort ist dabei nicht so wichtig, wie der Umstand, dass ihr gemeinsam den Mut zeigt, Neues in eurem Leben zuzulassen, um dann festzustellen, dass das Meistern dieser Herausforderung, euch noch mehr zusammengeschweißt hat.



Ko-Kreation statt Wettbewerb



Wenn die Pflichten und Lasten des Alltags sich auftürmen, wird dies schnell zur Bedrohung eines Paares, das versucht ihn zu meistern. Und so wie die Erwartungen eine Falle deines Egos sein können, so passiert es auch oft, dass Partner beginnen, in Konkurrenz zueinander zu treten und sich zu vergleichen.


Sind beide bereits fest in den Fängen des Mangels ihrer Egos, werden sie damit beginnen, ihren eigenen Beitrag für das gemeinsame Zusammenleben überzubetonen, während sie das, was der Partner tut - oder besser gesagt - in ihren Augen nicht tut, geringzuschätzen.


Befinden sich Menschen in diesem Zustand sind sie für die Fülle der Liebe so gut wie verloren. Stattdessen suchen sie regelrecht nach Gründen, ihren Partner zu verurteilen.


Dabei vergessen Menschen, die so denken, völlig, dass sie wissen, dass die Ko-Kreation mit ihrem Partner wahre Wunder vollbringen kann, im Vergleich zu der vernichtenden Wirkung des Wettbewerbs.


Jedes Mal wenn Celine und ich uns zusammengetan haben, um z.B. ein neues Zuhause zu gestalten oder eine Reise zu gestalten, dann haben wir schnell festgestellt, dass es so ist, als hätten wir plötzlich Superkräfte verliehen bekommen, die wir vorher nicht hatten.


Das liegt daran, dass wir, wenn wir uns in Liebe mit anderen verbinden, tatsächlich ein neues Feld kreieren, dass uns nicht Tropfen sein lässt, sondern vielmehr eine gewaltige Welle im Meer unseres Daseins.



Dienen statt Pflichten



Es gibt viele Menschen, die das, was sie den ganzen Tag über erleben vor allem als Pflichten sehen. Übrig bleibt dann für die meisten nur mehr ein sehr geringer Prozentsatz ihres Lebens, in dem sie noch das Gefühl haben, frei und lebendig zu sein.


Dabei lernen wir irgendwann auf unserer spirituellen Reise, dass Liebe nicht nur bedingungslos ist, sondern sich erst dann verwirklicht, wenn wir anderen dienen.


So bedeutet eine spirituelle Partnerschaft auch, dass du realisierst, dass es eine Gnade ist, jenen, die du liebst, zu dienen.


Wenn dir ein Bewusstsein geschenkt wurde, dass jeder Moment der einzige ist, der zählt, dann wird auch jede Handlung, die du für deine Beziehung setzt, zum heiligen und heilenden Ritual, das nur den Zweck hat, deine Liebe durch dich kommen zu lassen.


So liebe ich es für meine Partnerin (und natürlich auch meine Kinder) da zu sein, indem ich diene. Egal ob dies den Haushalt betrifft, eine Besorgung oder sonst etwas.



Spaß statt Ernst



Wenn Menschen in einer Beziehung von ihrem Ego dominiert werden, werden sie auch sehr ernst. Sieht man sich in der Gesellschaft um, so könnte man meinen, dass dies die Art und Weise ist, wie unsere Kultur das von uns fordert.


Doch fest steht jedenfalls, dass dieser Ernst nichts anderes ist, als all die Angst, die sich versucht, überall breit zu machen.


Wenn zwei Menschen in ihrer Beziehung nichts mehr zum Lachen haben, dann wird ihre Furcht nur größer, und auch ihr Unglück.


Darum ist ein wesentlicher Eckpunkt spiritueller Partnerschaften der Humor und das gemeinsame Lachen.


Celine kann gar nicht anders, als ein Prankster zu sein, und mittlerweile erschrecken wir uns z.B. auch immer wieder gegenseitig, um dann beide darüber zu lachen.


Wir wissen, dass es nichts gibt, dass wirklich ernst genommen werden kann, vor allem dann nicht, wenn wir darauf beharren, weil es nur unser Ego ist, dass sich beschwert.


Apropos: Bemerken wir, dass unser Ego gerade mit einer Situation nicht zurechtkommen, haben wir damit begonnen, dazu zu sagen, dass das unserem Ego nicht gefällt. Damit stellen wir klar, dass wir nicht ernst genommen werden wollen, weil nur unsere Ängste sich wichtig machen wollen.


Außerdem gibt es immer so viel zu lachen. Denn die Welt ist schon ein ziemlicher schräger Ort, der immer viel an Sitcom bietet.



Sex statt Netflix



In Sachen Leichtigkeit kann auch Sex seinen Beitrag leisten. Vorausgesetzt er ist in einer Beziehung überhaupt noch vorhanden.


Eine Beziehung ohne physische Nähe zu führen, ist so, als würdest du so tun, als hättest du keinen Körper.


Aus der Perspektive des Mangels gerät Sex natürlich schnell zum Machtinstrument, vor allem Frauen werden zum Objekt, während sie dies wiederum dazu benutzen, ihn als Druckmittel einzusetzen.


Das klingt nicht nur seltsam, sondern ist es auch. Am Ende des Tages hat sicherlich niemand von dieser Art und Weise miteinander zu verkehren ;).


Dass Sexualität nichts anderes ist als eine Ausdrucksweise der Liebe und Nähe ist in einer spirituellen Partnerschaft nicht nur offensichtlich, sondern macht körperliche Zuwendung auch zum wesentlichen Bestandteil einer erfüllenden Beziehung.


Dieses Thema zum Tabu zu machen, dient dabei niemandem, sondern sorgt nur dafür, dass die Bedürfnisse der Menschen nach körperlicher Verbindung geleugnet werden und sie dabei leiden.


Und auch wenn Celine und ich uns gerne zusammenkuscheln, um gemeinsam unsere Lieblingsserie auf Netflix zu sehen, wissen wir beide, dass das Zusammenspiel unserer Körper viel aufregender ist, als alles, was ein Bildschirm uns bieten kann.



Loslassen statt Festhalten



Leben wir an der dualen Oberfläche unserer materiellen Existenz erscheint es uns nahezu absurd, zu behaupten, dass wir nur dann Fülle erreichen, wenn wir alles loslassen.


Immerhin laufen alle denselben Idealen hinterher: Partner, Familie, Eigenheim, Wohlstand, Status, etc.


Wie oft beteuern Verliebte einander, dass sie einander gehören. Wer möchte da schon hören, genau diesen Schatz, diesen Besitz loszulassen?


Doch tief in unserem Herzen wissen wir alle, dass das, was wir als Liebe leben wollen, dass jenes Vertrauen, dass wir erleben wollen, dass dies alles nur möglich ist, wenn wir unsere Partner von allem befreien.


Weil erstens diese Kontrolle ohnehin nur Selbstbetrug ist, und zweitens der größte Akt der Hingabe darin besteht, deinen Partner bedingungslos auf seinem Weg zu unterstützen.


Celine würde keine meiner vielen Aktivitäten als Autor, Trainer oder Vortragender in Frage stellen. Im Gegenteil: Sie ist diejenige, die alles liest, weil sie das, was ich schreibe, auch für sich leben möchte.


Umgekehrt war es auch für mich klar, dass ich Celines Pläne, ein Studium zu beginnen, und nur mehr teilbeschäftigt zu sein, unterstützen würde. Weil auch ich nur daran interessiert bin, dass sie ihren Weg für sich geht, wie auch immer dieser aussehen mag.


Nur in der Freiheit unserer Eigenverantwortung können wir uns entfalten. Und kein Partner der Welt kann dich daran hindern. Die Frage, die wir uns als spirituelle Partner immer wieder stellen, lautet: "Wie kann ich meinen Partner so unterstützen, dass er/sie den Weg bestmöglichst gehen kann?"



Mut zur Verbindung statt Furcht vor Trennung



Wir haben die Tendenz, alles festhalten zu wollen, wenn wir aus der Präsenz der Gegenwart fallen. Auf diese Weise glauben wir, wir können die Zeit anhalten.


Nur wird uns allen klar, dass dies einfach nicht möglich ist. Somit bleibt allen Paaren nur die Möglichkeit, vor der Wirklichkeit davonzulaufen, oder sie zu verleugnen, bis sie sie schmerzhaft einholt.


Oder beide entschließen sich gemeinsam, den Weg ihres gemeinsamen Bewusstseins zu gehen. Denn immerhin sind wir alle verbunden, ob wir das wahrhaben wollen, oder nicht.


Eine spirituelle Partnerschaft ist somit das direkte Portal in dieses gemeinsame Bewusstsein, das euch beiden eine liebevolle Heimat für euer Herz bietet, wenn ihr euch darauf einlassen könnt.


Celine und ich wundern uns gar nicht mehr, wenn wir Unterhaltungen in unseren Gedanken führen und einer von uns beiden, etwas ausspricht oder beantwortet, dass der andere sich gerade gefragt hat.


Somit ist für spirituelle Partner bald klar, dass sie Teil der einen, großen Weltfamilie sind, die ihnen all ihre Weisheit zur Verfügung stellt, wenn sie bereit sind, diese Verbindung zu leben.



Liebe statt Angst



Letztendlich läuft jede Liebesgeschichte auf die immer wiederkehrende Frage hinaus, ob du dich für die Liebe oder die Angst entscheidest.


Wir alle können nur allzugut verstehen, wenn sich Menschen, in ihrer existentiellen Angst verlieren.


Doch gerade darin besteht auch die Stärke einer spirituellen Partnerschaft. Zu verstehen, was im Partner vorgeht, damit wir sie auffangen können, wenn sie sich ihrem Zweifel hingeben.


Celine und ich wissen, dass wir uns jeden Tag, jeden Moment aufs Neue, für die Liebe entscheiden müssen oder wollen. (Wir sagen inzwischen, dass wir wollen müssen und müssen wollen, um aufzuzeigen, dass wir uns selbst aus Liebe verpflichten).


Das Ergebnis ist in meinem Fall eine Beziehung, die ich seit fast 10 Jahren erleben darf, die mich jeden Tag ins Staunen bringt. Denn wir fragen uns, wann endlich diese Anfangsverliebtheit vorbei sein wird. Oder warum wir einander noch mehr begehren, als je zuvor.


Die Quintessenz einer spirituellen Partnerschaft besteht in der Fülle, die beide miteinander kreieren, die dafür sorgt, dass beide das Gefühl haben, dass ihre Liebe immer größer wird, je länger sie ihren Weg miteinander teilen.


Darum fällt es Celine und mir mittlerweile so leicht, uns immer wieder für die Liebe zu entscheiden. Und auch wenn wir unserem Ego immer wieder Platz in unserem Leben einräumen, und auch Auseinandersetzungen erleben, ist uns beiden klar, dass dies uns nur daran erinnert, wie unendlich dankbar wir sein dürfen, für das Geschenk unserer spirituellen Partnerschaft.


In Liebe,

dein Wolfgang


PS: Wie immer freue ich mich über Kommentare oder Post von dir unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com. Du kannst mir auch gerne Fragen stellen, oder wir können auch gerne ein unverbindliches Gespräch vereinbaren. Denn ich liebe es Menschen, auf ihrem spirituellen Weg zu begleiten und zu unterstützen. Ich freue mich, von dir zu hören.


PPS: Es ist wahrlich kein Zufall, dass der Song "Gravity" der US-Sängerin und Songwriterin Sara Bareilles aus dem Jahr 2007 zu Celines und meinem Song wurde. Denn einerseits handelt er von einer Liebe, die im Geheimen begonnen hat, und andererseits kann man ihn auch als den Weg sehen, den die spirituelle Liebe geht, wenn sie sich vom Dualismus des rein Materiellen befreit, auf dem sich Liebe nur im Loslassen entfalten kann. Abgesehen davon, ist der Song einfach wunderschön ....