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Wenn wir zum Himmel hinauf blicken, um nach dem Wetter zu sehen, vergessen wir oft, dass die Sonne immer scheint, ob wir es wahrnehmen, oder nicht.

 

Ich möchte dich heute mitnehmen, zu einer Bekannten. Nennen wir sie Stefanie. Stefanie ist so wie du und ich. Sie hat einen Job und zwei Kinder. Sie ist geschieden und lebt mit ihrem neuen Partner in einer gemeinsamen Wohnung.

 

Was das mit der Sonne zu tun hat?

 

Ganz einfach. Frei nach Joni Mitchells Song "Both Sides Now", möchte ich dir einen Blick auf beide Seiten der Wolken zeigen:

 

"I've looked at clouds from both sides now
From up and down and still somehow
It's clouds' illusions I recall
I really don't know clouds at all"

 

Joni Mitchell

 

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Stefanies Tag - unter den Wolken

 

6:10. Der Wecker holt Stefanie aus dem Schlaf. "Oh nein!" ist ihr erster, verschlafener Gedanke, ehe sie sich Minuten später, widerwillig vom Bett erhebt. Während sie schnell duscht, grübelt sie bereits über die bevorstehenden Abläufe, um ja nichts zu vergessen.

 

Da öffnet sich die Tür zur Duschkabine. Stefanie erschrickt. Es ist nur Michael, der sich auch fertig machen muss. Er lächelt und beginnt sie zu küssen. Stefanie hat aber jetzt keine Zeit für so was. Sie schlüpft aus der Dusche, um sich anzuziehen.

 

Eine Kleidungskrise und zwei Make Up Pannen später, geht sie zu den Kindern, um sie zu wecken. Deren Begeisterung ist nicht gerade motivierend. Als sie ihr Sohn auch noch unsanft aus dem Zimmer schmeißt, fragt sie sich, warum sie immer alles abkriegt.

 

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Michael muss heute früher aus dem Haus. Und so bleibt nicht viel Zeit für Frühstück zubereiten, Kinder aus dem Bett befördern, Schulsachen packen, Kleidung für die Kinder rauslegen, Frühstücksgeschirr wegräumen, und die Kinder antreiben.

 

Die von Morgenhektik geprägte Stimmung wird zunehmend schlechter, bis sie in einem Geschwisterstreit eskaliert. Nun kann sich auch Stefanie nicht mehr zurückhalten und schreit die Kinder an. Im Auto, auf dem Weg zur Schule, herrscht Grabesstimmung, und alle gehen schließlich streitend auseinander.

 

Ein paar Minuten später hetzt Stefanie zum Zug, weil sie in der Garage vergeblich nach einem Parkplatz gesucht hat. Als sie sich im Zug endlich in den Sitz fallen lassen kann, kreisen ihre Gedanken nur mehr darum, warum alles in ihrem Leben so anstrengend sein muss. Kurz darauf döst sie ein, bis sie verwirrt und panisch beim Endbahnhof aufwacht.

 

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In der U-Bahn beschäftigt Stefanie das wichtige Meeting, das heute auf dem Programm steht. Sie hat kein gutes Gefühl bei der Sache. Dabei hat sie so lange an dem Projekt gearbeitet.

 

Als ihr in der Mittagspause einige Kollegen gratulieren, kann sie immer noch nicht glauben, dass ihr Projekt tatsächlich bewilligt wurde. Außerdem bekommt sie Kopfschmerzen, wenn sie an die ganze Arbeit denkt, die ihr nun bevorsteht.

 

Ihre Freundinnen Susanne und Ina sind auch nicht gerade hilfreich, weil sie sich hauptsächlich damit beschäftigen, wessen Neid Stefanie nun angefacht haben könnte. Der Rest des Arbeitstages verläuft eigentlich ganz ruhig. Trotzdem ist Stefanie froh, dass sie um 17 Uhr endlich das Büro verlassen kann. Der Gedanke an die lange Heimfahrt ermüdet sie bereits jetzt.

 

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Auf dem Heimweg pendelt sie immer wieder zwischen Wegnicken und denselben, kreisenden Vorstellungen, ob sie jetzt wirklich Feinde im Büro haben könnte. Als Stefanie endlich wieder vor der Wohnungstür steht, fühlt sie sich ziemlich ausgelaugt. Michael hat heute die Kinder geholt, und hoffentlich hat er auch gekocht.

 

Beim Anblick der unberührten Küche ist Stefanie den Tränen nahe. Eine Mischung aus Wut und Verzweiflung machen sich in ihr breit. Erst das Klingeln an der Tür, reißt sie aus ihren Emotionen. Es ist der Pizzabote. Michael hatte die Idee, etwas zu bestellen.

 

Seufzend nimmt Stefanie zur Kenntnis, dass es wenigstens etwas zu essen gibt, wenn es auch nicht ihren Vorstellungen entspricht. Während sie mit den anderen beim Tisch sitzt, ist Stefanie in Gedanken versunken. Erst als Michael fragt, ob es ihr schmeckt, bemerkt sie, dass sie keine Ahnung hat.

 

Niemand scheint zu verstehen, wie es ihr geht. Und die Kopfschmerzen, die jetzt einsetzen, machen das Ganze auch nicht besser. Stefanie versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Hin und wieder verliert sie die Geduld mit den Kindern. Und beim zu Bett bringen, schaut sie immer wieder auf die Uhr.

 

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Endlich ist es dann soweit. Ruhe. Als sie das Schlafzimmer betritt, überlegt sie kurz, ob sie mit Michael über ihre Situation im Büro sprechen soll. Doch dann verwirft sie die Idee und lässt sich neben ihm ins Bett fallen.

 

Michael fragt sie, ob alles in Ordnung ist. Stefanie antwortet nur kurz, indem sie auf ihre Kopfschmerzen verweist. Sie dreht sich um, und er schaltet den Fernseher ein.

 

 

Stefanies Tag - über den Wolken

 

6:09. Stefanie ist wieder vor dem Wecker erwacht. Sie genießt die Stille, und bleibt noch ein paar Momente liegen, um über all die Dinge nachzudenken, für die sie dankbar ist. Dann küsst sie Michael, und freut sich lachend, weil sie es vor ihm ins Badezimmer schafft.

 

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Da öffnet sich die Tür zur Duschkabine. Stefanie erschrickt. Es ist nur Michael, der sich auch fertig machen muss. Er lächelt und beginnt sie zu küssen. Sechs Minuten später steigen beide mit einem Gesichtsausdruck aus der Dusche, von Kindern, die etwas cooles Verbotenes getan haben.

 

Nun freut sich Stefanie darauf, die Kinder zu wecken. Die finden die Aktion aber gar nicht toll. Als sie ihr Sohn schließlich unsanft aus dem Zimmer schmeißt, küsst sie ihn auf die Stirn, und sagt ihm, dass sie ihn lieb hat.

 

Michael muss heute früher aus dem Haus. Und so bleibt nicht viel Zeit für Frühstück zubereiten, Kinder aus dem Bett befördern, Schulsachen packen, Kleidung für die Kinder rauslegen, Frühstücksgeschirr wegräumen, und die Kinder antreiben.

 

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Die von Morgenhektik geprägte Stimmung wird zunehmend schlechter, bis sie in einem Geschwisterstreit eskaliert. Stefanie lässt sich auch anstecken, und wird laut. Doch dann entschuldigt sie sich bei den Kindern und sie brechen auf. Im Auto, auf dem Weg zur Schule, herrscht Grabesstimmung, bis Stefanie beginnt, ein Helene Fischer Lied zu singen. Die Kinder sehen sich an, als ob ihre Mutter jetzt übergeschnappt sei, doch dann singen alle drei.

 

Ein paar Minuten später hetzt Stefanie zum Zug, weil sie in der Garage vergeblich nach einem Parkplatz gesucht hat. Als sie sich im Zug endlich in den Sitz fallen lassen kann, atmet sie tief durch. Zeit für ihre Morgenmeditation. 

 

In der U-Bahn liest sie noch in einem Buch. Doch sie kann sich nicht so richtig auf den Text konzentrieren, schließlich hat sie heute das wichtige Meeting, in dem über ihr Projekt entschieden wird.

 

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Als ihr in der Mittagspause einige Kollegen gratulieren, kann sie immer noch nicht glauben, dass ihr Projekt tatsächlich bewilligt wurde. Sie freut sich auf die neue Herausforderung, und vor allem darüber, dass sie jetzt endlich an Dingen arbeiten kann, die ihre Leidenschaft sind.

 

Ihre Freundinnen Susanne und Ina wollen ihr zwar weismachen, dass jetzt viele ihr den Erfolg nicht gönnen werden, doch das interessiert Stefanie nicht wirklich. Der Rest des Arbeitstages verläuft eigentlich ganz ruhig. Als sie um 17 Uhr das Büro verlässt, freut sie sich auf ihre Lieben und auf ihr zu Hause.

 

Auf dem Heimweg meditiert sie wieder, nur diesmal schläft sie zwischendurch ein. Endlich steht sie vor der Wohnungstür. Michael hat heute die Kinder geholt, und hoffentlich hat er auch gekocht.

 

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Beim Anblick der unberührten Küche ist Stefanie verwirrt. Da klingelt es an der Tür. Es ist der Pizzabote. Michael hatte die Idee, etwas zu bestellen.

 

Die Kinder stürmen auf sie zu. Doch sie laufen an ihr vorbei. Ihre Begeisterung galt anscheinend der Pizza. Michael muss lachen, als er das sieht. Er entschuldigt sich bei ihr, dass er nicht gekocht hat, aber er wollte den Kindern den Gefallen tun. Stefanie umarmt ihn, und erzählt ihm von den guten Neuigkeiten.

 

Der Abend verläuft sehr entspannt. Während die Kinder das Bad unter Wasser setzen, plaudern Stefanie und Michael bei einem Glas Wein über ihren Tag. Anschließend bringt Stefanie die Kinder zu Bett. Es gibt noch Kuschel- und Plauderzeit, bis beide Kinder schlafen.

 

Endlich ist es dann soweit. Ruhe und Zweisamkeit. Stefanie merkt, wie müde sie eigentlich ist. Sie schmiegt sich zu Michael ins Bett, und beide reflektieren noch weiter ihren Tag. 

 

Dann fragt Michael, ob er ihr aus dem Roman vorlesen soll, den sei beide angefangen haben. Sie freut sich über die Gute-Nacht-Geschichte, und schläft dann lächelnd ein.

 

 

 

Mir ist klar, dass Joni Mitchells Song nicht ganz dem Ton des Blogs entspricht. Trotzdem hat er mich nicht losgelassen. Deswegen wollte ich ihn mit dir teilen. Und was ich noch mit dir teilen wollte, ist der Umstand, dass du jeden Moment deines Lebens entscheiden kannst, von welcher Seite du die Wolken betrachten möchtest. Willst du lieber Stefanie unter oder über den Wolken sein? Es liegt ganz an dir. Wie immer freue ich mich darauf, von dir zu hören, unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com

 

Alles Liebe,

 

dein Wolfgang