"Wir glauben dem, was wir denken, ohne zu erkennen, dass es nicht unsere Ideen sind."

 

Stell dir vor, wir würden alle ausnahmslos kurz vor Sonnenuntergang aufstehen und deswegen die meiste Zeit unseres Tages im Dunkeln verbringen. Doch noch bevor die Sonne aufgeht, legen wir uns alle schlafen. 

 

Du denkst dir wahrscheinlich bereits, wie absurd dieses Szenario doch ist. Gleichzeitig entspricht es genau dem, wie der überwiegende Teil der Menschheit sein Leben verbringt.

 

Sie halten die Nacht für Tag, schlafen bei Sonnenschein, und wundern sich dann, warum es so dunkel ist in ihrem Dasein.

 

Im heutigen Blog möchte ich dir den größten Irrtum der Menschheit präsentieren, und dir auch aufzeigen, wie du doch noch ein Licht am Ende des Tunnels finden kannst.

 

 

Die Wohltaten, die keine sind

 

 

Kommt dir das bekannt vor? Du freust dich auf den Zug an der Zigarette. Oder auf die Tasse Kaffee. Vielleicht ist es auch die heiße Badewanne, oder gar eine Auszeit in einem Spa. Ein Urlaub auf Hawaii wäre wohl auch nicht schlecht, oder?

 

Sind es tatsächlich all diese Dinge, die uns so gut tun? Oder ist vielleicht eine Konditionierung im Gange, die wir alle einfach übersehen?

 

Abgesehen von Substanzen, die Abhängigkeiten erzeugen, ist es ja vor allem der Moment, nicht an irgendwelche Dinge denken zu müssen, die Freiheit von Sorgen oder Problemen, die wir so herbeisehnen.

 

Das bedeutet, es ist eigentlich der Zustand unseres Bewusstseins, als Abwesenheit belastender Gedanken, das der wahre Wohltäter ist. Nur glauben wir allen Ernstes, an einem Filter saugen zu müssen, eine heiße Flüssigkeit trinken zu müssen, uns in warmes Wasser legen zu müssen, oder gleich woanders hinfahren zu müssen, um unserem Geist zu entkommen.

 

 

Im Wachkoma

 

 

Dabei ist es in Wahrheit der Zustand unseres Bewusstseins, der die Grundlage unseres Wohlbefindens, bzw. unseres Unbehagens bildet. Nur praktizieren wir genau das Gegenteil.

 

Schon allein der Umstand, dass alle ihr Denken ihr Bewusstsein steuern lassen, und nur für wenige Minuten pro Tag, wirklich bewusst sind, weil sie glauben, dass gewisse Substanzen oder Umstände dafür sorgen, und sie nur unter diesen Bedingungen befreit sein können, grenzt eigentlich an blanken Irrsinn.

 

Der größte Irrtum besteht darin, dass die meisten Menschen, fast nie im Augenblick sind, und davon ausgehen, dass dieser krankmachende Zwang Normalität ist.

 

 

 

Die Flucht vor dem Jetzt

 

 

Doch nur weil die überwiegende Mehrheit etwas praktiziert, bedeutet das noch lange nicht, dass es gut für dich ist. Ich muss jetzt gar nicht die Nazi-Keule auspacken. Nimm nur die Ernährungsgewohnheiten der Menschen her, und dir wird klar, wovon ich rede.

 

Die meisten bemerken nicht einmal, dass sie von ihrem Denken gesteuert werden, und ihr Bewusstsein deswegen kaum eine Chance hat, an die Oberfläche zu kommen.

 

Die Hauptproblematik unseres Denkens ergibt sich aus dem Umstand, dass der Großteil unserer Gedanken uns in die Vergangenheit oder in die Zukunft entführen.

 

Das bedeutet, dass bei einem Durchschnitt von ca. 60 000 Gedanken die meisten Menschen ungefähr die Hälfte der Zeit gar nicht anwesend, weil irgendwo in ihren Gedanken sind, und das sogar bei Aktivitäten wie Sex, wo Befragte angaben, besorgniserregende 30% ihrer Zeit, abwesend gewesen zu sein.

 

 

Die verkannten Lichtblicke

 

 

Bedenkt man auch noch, dass wir in einer Gesellschaft leben, deren kollektives Ego uns nicht gerade davon abhält, unbewusst zu sein, ist es kein Wunder, dass die meisten Menschen erst tatsächlich beim Zug an der Zigarette, oder beim in die Badewanne Gleiten den ersten bewussten Atemzug des Tages erleben.

 

Doch statt sich auf die wahre Ursache dieses kurzen Moments der Glückseligkeit zu fokussieren, gehen wir unserem Ego auf den Leim, das uns weismacht, dass es doch die Substanzen, die Umstände oder auch Menschen sind, die dafür sorgen, dass es uns gut geht.

 

Und so tümpeln alle dahin, brennen sich aus, steuern einer Depression entgegen, meinen es reicht, zu überleben, weil sie merken, dass selbst die Zigarette, das Essen, das Kaufen, oder gar der Partner nicht mehr ausreichen.

 

Wie denn auch?

 

 

Der Zauber des Augenblicks

 

 

Die gute Nachricht lautet also: Sobald du bewusst bist, ist alles gut.

 

Du glaubst mir nicht? Dann werde ich es dir einfach demonstrieren:

 

Die Katze und das Mauseloch

 

 

Du hast sicher schon einmal eine Katze beobachtet, wenn sie auf Beutefang ist, indem sie z.B. ein Mauseloch fixiert. Genau dasselbe möchte ich jetzt von dir. Setz dich auf einen Sessel, visiere einen Punkt an, und lasse ihn für mindestens eine Minute lang nicht aus den Augen; wenn möglich auch ohne zu blinzeln.

 

Los geht's. Ich warte solange.

 

Ist dir etwas aufgefallen? Solange du es geschafft hast, dich auf deine Aufgabe zu konzentrieren, gab es da keinerlei Möglichkeit, an irgendetwas zu denken. Du hast somit eine Zeit reinen Bewusstseins erlebt.

 

Du siehst, es ist unmöglich im Moment, also bewusst zu sein, und gleichzeitig zu denken. Was aber auch bedeutet, dass du nicht unglücklich sein oder leiden kannst, solange du aufmerksam bist. Deswegen ist diese Übung so großartig. Ein weiterer Vorteil: Du kannst sie überall und jederzeit durchführen.

 

Vom Zählen, Atmen und Ankern

 

 

Eine weitere simple Übung, im Jetzt zu sein, besteht darin, einfach zu atmen, und währenddessen zu zählen. So kannst du z.B. beim Einatmen bis 4 zählen, und beim Ausatmen wieder. Und das trainierst du solange du willst, jedoch mindestens eine Minute.

 

Das Zählen und der Atem dienen dabei beide als Anker, die dich davon abhalten, ins Nirwana deiner Gedanken abzudriften. Mit dieser Übung tust du nicht nur deiner Seele, sondern auch deinem Körper etwas wirklich Gutes.

 

Neo und die Matrix

 

 

Und zuguterletzt darfst du Neo spielen, die Hauptfigur aus Matrix. Er erkannte ja irgendwann, dass alles in seiner Welt nur eine Illusion ist. Und im Prinzip ist es auch für uns alle so.

 

Wenn du nämlich immer weniger Zeit in deinen Gedanken verbringst, wirst du immer mehr erkennen, dass das Meiste, was du als Realität akzeptiert hast, eigentlich ganz anders ist. 

 

Deswegen möchte ich, dass du regelmäßig in die Natur oder durch die Stadt gehst, und die Welt aufmerksam beobachtest, so als würdest du alles zum ersten Mal sehen.

 

Und jedes Mal, wenn du etwas Sonderbares, Skurriles oder Interessantes bemerkst, sag dir einfach, dass dies nur eine Illusion, ein Traum ist. Auf diese Weise wirst du ganz anders und viel bewusster in deinen Tag gehen.

 

Weitere Helfer

 

 

Ich muss es wohl nicht erwähnen, dass jede Form der Achtsamkeitsübung, Meditation oder Yoga, dir auch wunderbare Dienste in Sachen Bewusstsein und Präsenz leisten können. Selbst die Dankbarkeitsübung ist hervorragend geeignet, wenn du dich darauf fokussierst, dir jene Dinge ins Bewusstsein zu rufen, für die du gerade dankbar bist.

 

 

Bewusste, neue Welt

 

 

Du siehst, dein Denken ist nicht dein Feind. Es geht nur darum, ob du von deinen Gedanken gesteuert wirst, oder du bewusst dein Denken steuerst.

 

Schon allein, dass dir jetzt klar ist, worauf du achten kannst, hat das Potential, dein Leben grundlegend zu verändern. Und wenn du Schritt für Schritt dran bleibst, wirst du eine völlig neue Welt erleben.

 

Denn irgendwann gehörst zu jener seltenen Spezies von Menschen, die man daran erinnern muss, dass Wochenende ist, die jeden Urlaub genießt, aber ihn nicht braucht, die weiß, dass sie nicht 8 Tassen Kaffee trinken muss, um wohlauf zu sein, die keine Lust mehr darauf hat, sich zu betäuben.

 

Du wirst erkennen, dass jeder Moment, auch dieser jetzt, dir die Chance bieten, großartig und perfekt zu sein. Weil du ihn bewusst und aufmerksam erleben darfst. 

 

Bis du einer jener Menschen bist, deren Leben zu 99% aus wunderbaren Augenblicken besteht, und du nur hin und wieder erlebst, unbewusst zu sein. Und nicht umgekehrt.

 

 

Wenn du jetzt auf den Geschmack gekommen bist, die Reise zu einem Leben voll bewusster Abenteuer und Momente anzutreten, dann wünsche ich dir dabei viel Erfolg. Solltest du das Gefühl haben, du brauchst dabei Unterstützung, melde dich einfach bei mir, unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com.

 

Alles Liebe,

 

dein Wolfgang

 

PS: Ingrid Michaelsons Song "Keep Breathing" braucht nicht viel Text, um uns klar zu machen, worauf es wirklich ankommt. Denn das, was wir letztlich nur tun können, ist es durchzuatmen. Es wäre interessant zu wissen, ob auch der Sängerin bewusst ist, dass dies viel mehr ist, als es auf den ersten Blick scheint....