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Heute möchte ich daran erinnern, dass wir es sind, die unser Schicksal schreiben können, je nachdem, wie wir auf das, was uns das Leben anbietet, reagieren.



Fehlerhafte Logik


Im Laufe unseres Lebens geraten wir immer wieder in Situationen, die uns glauben lassen, dass sie es sind, die unser Schicksal bestimmen können. Unsere gesamte Zivilisation scheint auf diesem Mythos aufgebaut zu sein.


Dabei ist diese Logik mehr als fehlerhaft. Nehmen wir an, dein Chef schreit dich immer wieder an. Dann würden die meisten meinen, dass es nur natürlich für dich wäre, verärgert darüber zu sein. Oder enttäuscht.


Dabei gibt es vielleicht auch Kollegen, die auf dasselbe Verhalten deines Chefs ganz anders reagieren. Es könnte sein, dass sie auf dich eifersüchtig sind und sich deshalb freuen oder das Verhalten deines Vorgesetzten nur lächerlich finden.


Das heißt, dass wir nicht davon ausgehen können, dass ein bestimmtes Verhalten A zwingendermaßen die Reaktion B, oder irgendeine andere bestimmte Reaktion auslösen kann.



Zwei Welten


Ich bemerke das immer wieder, an der Art und Weise, wie ich auf das Verhalten von Schülern reagiere, und dann von ihnen höre, dass Kollegen völlig anders damit umgehen.


Während diese Kollegen versuchen, ihre Schüler zu kontrollieren und in ihrer Frustration nur mehr Fehlverhalten und Defizite sehen und deswegen gestresst reagieren, sehe ich bloß das Geschenk, das mir gegeben wurde, überhaupt mit jungen Menschen Zeit zu verbringen.


Ich erzähle dir das nicht, um dir mitzuteilen, wie toll ich bin, oder wie unfähig so manche Kollegen sind, denn weder das eine noch das andere ist relevant oder zutreffend. Viel bedeutender für jeden von uns ist die Art und Weise, wie wir mit unseren Erfahrungen umgehen.


Solange wir unsere Umwelt für unsere Reaktionen verantwortlich machen, glauben wir zwar, wir können uns einer Bürde entledigen. Doch was wir dabei übersehen, ist der Umstand, dass wir damit auch unser Glück aus den Händen geben, und uns somit selbst zum Spielball des Schicksals machen.



Vergebene Freiheit


Dabei sind wir es, die uns auf die Weise unser Leben erschweren. Denn einerseits durchkreuzen wir eine höhere Ordnung, die wir aufgrund unseres beschränkten Bewusstseins nicht verstehen.


Andererseits sehen wir dort eine Ursache für unser Leid, wo keine zu finden ist: Bei den anderen. Oder den Umständen.


Und so sind es nicht die Kriegsschauplätze der Welt auf denen die wirkliche Schlacht stattfindet, sondern überall auf diesem Planeten. Genauer gesagt, in unseren Köpfen.


Natürlich wirst du immer wieder aus der Bahn geworfen werden, du wirst scheitern, oder andere und Umstände werden dir dein Leben erschweren.



Dein Schicksal als Lehrer


Nur sind es genau jene Ereignisse, die das Potential haben, dein Lehrer zu sein, die dich immer wieder an deine Chance erinnern, die Freiheit deiner Verantwortung zu leben.


Vielleicht ist es ein Satz einer Person, die du liebst, der droht dich aus der Bahn zu werfen, der dein Ego wieder hervorholt, um dich zu verführen, dich wieder im Drama zu verlieren.


Doch wenn du einmal verstehst, dass dein Leben nichts anderes ist als eine Ansammlung von Geschichten, die wir einander erzählen, dann verliert das Opfer- oder Tätersein langsam seinen Reiz.


Es ist wie der regressive Traum, wieder ein Kind zu sein, oder vielleicht krank. Denn wenn du nicht mehr in die unbewussten Fantasien deines Egos abtauchst, weißt du noch genau, wie mühsam es sein kann, fremdbestimmt zu sein und nicht völlig an deinem Leben teilnehmen zu können, wie du das möchtest.



Lieben, was ist


Irgendwann erkennst du vielleicht, dass die Schönheit deiner Existenz darin liegt, dass du neugierig und verunsichert sein kannst, ohne den Ruf deiner Seele wieder ersticken zu müssen.


Es ist nur dein Ego, dass dir immer wieder beteuert, dass du dich für eine Seite entscheiden musst, dass die Welt gut oder böse, schwarz oder weiß ist.


Du bist kein Verlierer, wenn du scheiterst. So wie du kein Gewinner bist, wenn dir etwas gelingt. Dein Leben verschwört sich nicht gegen dich, so wie es deinem Ego keine Geschenke macht.


Entdeckst du aber, dass die Liebe in jedem Moment keimt, den du bereit bist, anzunehmen, wirst du vielleicht erkennen, dass sie sich als Wahrheit deines Lebens offenbart.


Das kann auch jener Augenblick sein, der dir den Mut verleiht, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass du den Weg nur allein gehen kannst. und das gleichzeitig das größte Geschenk ist, dass du dir je machen kannst.


Ich wünsche dir, dass auch du bereits auf dem Weg bist, das, was dir das Leben serviert, zu lieben. Denn es ist dieser Realismus, der dir offenbart, dass alles perfekt ist, wie es ist. Auch du. Und die schönste Geschichte deines Lebens jene ist, die du nicht erzählen brauchst.


Wenn du mit mir darüber sprechen möchtest, würde ich mich jederzeit auf ein Gespräch mit dir freuen. Melde dich einfach unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com.


In Liebe,

dein Wolfgang


PS: Obwohl Will Smiths Tochter Willow erst 23 Jahre alt ist, hat sie bereits 6 Alben veröffentlicht. Auf ihrem letzten Album, aus dem Jahr 2022, ist der Song "Curious/Furious" zu finden, den ich in den letzten Wochen rauf und runtergehört habe. Denn nicht nur die Melodie und gesangliche Interpretation ist beeindruckend, sondern vor allem auch die Lyrics, die wunderbar zum heutigen Blog passen, wenn Willow singt:


"Never wear a frown because life doesn't choose

Either side, win or lose, right or wrong, it's a battle

That's all in your mind, you better open wide"