"Auch wenn Selbstliebe bereits in aller Munde ist, wird sie von den meisten Menschen missverstanden, belächelt oder gepflegt ignoriert."
Gehörst du auch zu jenen Menschen, die schon häufig von Selbstliebe gehört haben, sie dann aber doch nicht für wichtig genug genommen haben, um ihr auch einen prominenten Platz in deinem Leben zu verschaffen? Oder bist du bereits eine von denen, die Selbstliebe selbstverständlich praktiziert, wie die tägliche Körperhygiene?
Ganz egal, wo du gerade stehst, tust du gut daran, die folgenden Zeilen aufmerksam zu studieren. Vielleicht können sie dein Verhältnis zu dir selbst nachhaltig zum Guten verändern.
Auch wenn die meisten von uns bereits positive Assoziationen im Kopf haben, wenn es um das Thema geht, gibt es doch bei vielen von uns noch sehr verschrobene Vorstellungen davon, was ok ist, und was nicht.
Vielen kommt sofort der Narzissmus in den Sinn, als das Bild für eine überhöhte Beschäftigung mit sich selbst. Doch Narzissmus hat mit Liebe so viel gemein, wie der Schatten mit dem Licht. Ist Narzissmus doch nichts anderes, als der missglückte Versuch mit der Zurückweisung der anderen zurecht zu kommen.
Genauso steht es um unser Ego. Dieses hat keinen blassen Schimmer von der Liebe, so wie die Liebe nichts vom Ego weiß. Deswegen können beide sich nie eine Bühne bzw. dich teilen. Immer wenn du im Ego bist, gibt es keine Liebe und umgekehrt. Somit ist auch eine egogesteuerte Selbstliebe ein Ding der Unmöglichkeit.
Außerdem hat Selbstliebe absolut nichts mit Vergleich oder Wettbewerb zu tun. Sobald du beginnst, dich mit anderen zu vergleichen, wirst du vieles finden, nur keine Liebe. Sobald du mit anderen wetteiferst, hast du bereits verloren, bevor noch feststeht, wer denn nun der vermeintliche Sieger ist.
Bevor wir nun über die Beschaffenheit von Selbstliebe sprechen können, möchte ich noch darauf eingehen, warum die Selbstliebe so bedeutsam für dich ist.
Sie bildet das Fundament für so viel Wertvolles in deinem Leben, und wir können getrost behaupten, dass sie es ist, die unser Glück erst ermöglicht.
Es beginnt schon damit, dass du, wenn du lernst, dich selbst zu lieben, auch lernst, dich selbst so anzunehmen, wie du bist. Du kannst alle Facetten deiner Persönlichkeit nicht nur akzeptieren, sondern auch noch willkommen heißen, im Innen wie im Außen.
Dies führt bald dazu, dass du keinen Grund mehr siehst, irgendetwas an dir vor anderen zu verstecken. Du kannst einfach du sein. Du bist bereit, alles von dir mit der Welt zu teilen. Du siehst keinen Sinn mehr darin, dich zu verstellen, dich zu rechtfertigen, oder etwas an dir nicht wahr haben zu wollen.
Deine Authentizität ebnet wiederum den Weg zu all den Beziehungen in deinem Leben. Egal ob es um deinen Partner geht, oder deine Kinder, deine Freunde, oder Kollegen, du wirst überall als dieselbe Person auftreten, selbst wenn du unterschiedliche Rollen einnimmst. Dadurch wirst du in deinen Absichten und in deiner Kommunikation viel klarer werden, was dir deine Umwelt danken wird.
Solltest du nicht gerade ein erleuchteter Yogi sein, wirst du hin und wieder bemerken, dass deine Aufmerksamkeit immer wieder flöten geht, und du nicht weißt wieso.
Wie gesagt, das geht uns (fast) allen so. Wenn wir aber wissen, dass wir einerseits bewusst, aber auch unbewusst leben, können wir uns diesen Umstand auch gleich zunutze machen.
Soll heißen, wir überlassen nicht mehr allein dem Mindfuck unseres Egos die Bühne unserer Gedanken, sondern tunen selbst am Autopiloten.
Es bedarf nur einem gewissen Maß an Achtsamkeit und Disziplin jene Routinen in deinem Leben zu etablieren, die irgendwann dafür sorgen, dass du auch unbewusst nicht anders kannst, als dich selbst zu lieben. Doch darfst du nicht vergessen, dass du bereits lange als Geisterfahrer in Sachen Glück unterwegs warst, und es ein wenig dauert, bis du den Rucksack an Glaubenssätzen und Unsinn, der dir als Wirklichkeit verkauft wurde, wieder los wirst.
Deswegen möchte ich dir hier ein paar kleine, aber feine Übungen an die Hand geben, die dein Leben tatsächlich verändern können, wenn du ihnen auch die Gelegenheit dazu gibst.
Der erste Schritt dich als liebenswert zu erleben, ist es, zu sehen, was du alles kannst. Beobachte dich immer wieder, und anerkenne deine Leistungen und Fähigkeiten. Sei nicht so defizitorientiert wie die Gesellschaft da draußen, oder die Schule, sondern sieh einfach einmal alles, was du kannst. Schreib es ruhig auf. Du wirst staunen. Du kannst diese Übung auch jeden Abend durchführen, unter dem Motto: "Was ich heute alles vollbracht habe!"
Eine andere, sehr wirkungsvolle Methode der Selbstliebe, ist es dir tatsächlich ins Gesicht zu sagen, dass du dich liebst, während du dir in die Augen blickst. Du kannst auch sagen, dass du alle Zellen deines Körpers liebst, die dafür sorgen, dass du überhaupt mit dir sprechen kannst. Und auch wenn dir diese Übung anfangs seltsam vorkommen mag, wird sie, so wie alles, auch irgendwann zur Normalität. Und das wollen wir ja erreichen.
Zu schätzen, was du alles hast, und für alles in deinem Leben dankbar zu sein, führt auch dazu, dich selbst wertzuschätzen. Schon allein, dass du diesen Tag erleben darfst, ist etwas wirklich Wunderbares. Wenn du jeden Morgen oder Abend für ein bis zwei Minuten überlegst, wofür du dankbar bist, ist das wieder ein wichtiger Schritt zur Annahme deines Lebens.
Und natürlich kann hier dein Atem nicht fehlen. Der Atem, das tiefe Luftholen zwischendurch oder in der Meditation als Anker deines Bewusstseins sind besonders wichtig für das, was wir als Selbstliebe bezeichnen.
Nur im Moment, im Augenblick sind wir fähig, uns selbst wirklich zu lieben. Denn sobald du dich in deine Gedanken über die Zukunft oder die Vergangenheit entführen lässt, merkst du sofort, dass etwas nicht mit dir stimmt. Selbst die Vorfreude oder das Schwelgen in einer schönen Erinnerung haben vor allem den Zweck, dir die Gegenwart abspenstig zu machen, sie zu entwerten.
Darum übe dich darin, dich selbst zu beobachten, bei dir zu bleiben, bewusst zu atmen. Am besten du tust dies, über den ganzen Tag verteilt. Du kannst dich auch von deinem Handy daran erinnern lassen, achtsam zu sein.
Irgendwann wirst du es von alleine schaffen. Und dann wirst du bemerken, dass es dir zunehmend leichter fällt, dich so zu lieben, wie du bist.
Selbstliebe ist kein Trend, keine Phase, keine esoterischer Schwachsinn, sondern die einzige Weg in die Wirklichkeit. Wenn es nämlich einen Trick des Teufels namens Ego gibt, der uns wirklich in die Scheiße geritten hat, dann jener, dass wir eine völlig falsche Vorstellung von dem haben, was wir Realität nennen.
Sieh dich um. Kann es einen besseren Beleg dafür geben, dass etwas schief läuft, als das, was gerade in der Welt vor sich geht? Falls du dich gefragt hast, warum die Menschen reflexartig so viel Toilettenpapier gekauft haben, kann ich dir sagen, warum. Weil sie alle die Hosen voll haben.
Die kollektiv geschürte Hysterie zeigt, dass wir vor allem in einer Welt der Angst leben, und schon immer gelebt haben. Wir haben es nur besser verstecken können. Aber in Zeiten, wo selbst Regierungschefs sich nicht anders zu helfen wissen, als Panik zu verbreiten, wird es klar, dass da etwas völlig aus dem Ruder läuft.
Und das liegt nicht an der Pandemie. In einer Welt, die nicht einmal mit der unvermeidlichen Tatsache des Sterbens zurecht kommt, und wir so tun, als sollten und könnten wir irgendwann den Tod überlisten, gibt es weder Vertrauen noch Liebe.
Was Buddha, Jesus und alle anderen spirituellen Lehrer uns immer wieder versucht haben, mitzugeben, ist der Umstand, dass wir den Himmel, das Paradies immer schon in uns getragen haben, und wir uns nur für unsere Fähigkeit zu lieben, öffnen müssen.
Die Wirklichkeit da draußen ist nur das, was wir daraus machen. Wollen wir die Hölle, bekommen wir sie auch. Wollen wir die Angst, ebenso.
Wenn wir uns aber endlich dafür öffnen, dass wir immer in jener Wirklichkeit leben, die wir uns selbst erschaffen, wird klar, warum die Selbstliebe nicht nur den Schlüssel für unser Glück, sondern für das Wohl der gesamten Menschheit in sich trägt.
Sobald du es schaffst, dich anzunehmen, wie du bist, mit all der Liebe, die du immer schon verdient hast, bist du bereit dazu, auch die Welt anzunehmen, wie sie ist. Mit allem, was das Leben zu bieten hat, auch Krankheiten, oder den Tod.
Denn irgendwann, wenn du es schaffst, jenes Vertrauen in dich zu fassen, dass du dann nach außen trägst, erfährst du, dass es nie einen Grund gegeben hat, sich vor irgendetwas zu fürchten, weil dir nie etwas schaden konnte.
Ich wünsche dir aus ganzem Herzen, dass du jene Liebe findest, die bereits in dir auf dich wartet. Wenn du Fragen hast, ich dich unterstützen soll, oder du etwas mit mir teilen möchtest, melde dich einfach bei mir, unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com.
Alles Liebe,
dein Wolfgang
PS: Ich habe dir ja schon einige Lieder präsentiert, die für das heutige Thema geeignet sind, wie z.B: "This Is Me", oder "Love You Like That". Heute möchte ich dir eine frechere Variante dazureichen zum Menü der Selbstliebe-Songs. Die russisch-amerikanische Ko-kreation von Zedd und Kehlani, namens "Good Thing" zeigt genau, dass es auch möglich ist, sich selbst nicht nur zu genügen, sondern auch noch wirklich Spaß dabei zu haben, sich selbst zu lieben. Übrigens ist auch das offizielle Video sehenswert. Hier trotzdem die Lyrics Version: