Du kennst die Situation. Es ist Winter und es schneit. Kurze Zeit später fahren Schneeräumfahrzeuge aus, um ihn wieder zu beseitigen, und dies tun sie vor allem mit Salz. Solange alles feucht ist, siehst du es nicht. Doch Stunden oder Tage später, entdeckst du, dass die ganze Welt mit einem weißen Film überzogen ist, der sich kaum entfernen lässt. Er ist überall: Auf den Schuhen, den Rädern der Kinderwägen, den Autos, Straßen und Gehsteigen.
Genauso geht es dir mit den toxischen Einflüssen der Welt. Kaum hast du irgendeine Art von Kontakt zur Außenwelt, lässt du die schädlichen Wirkungen in dein Leben, die wie Chemtrails alles bedecken. Dazu musst du nicht einmal deine Wohnung verlassen.
Im heutigen Blog möchte ich darauf eingehen, wie vergiftet unsere Welt wirklich ist, und was du tun kannst, um in deinen Bemühungen um ein besseres Leben, nicht immer wieder von vorne beginnen zu müssen.
Es ist schon zum Haare raufen. Egal, wie sehr du dich um deine Gesundheit bemühst, es gibt immer wieder etwas Neues, das dich bedroht. Selbst wenn du alles versuchst, scheinst du auf verlorenem Posten zu kämpfen.
Du hast endlich deine Ernährung umgestellt, du hältst dich fit, da heißt es auf einmal, dass alles, was du tust, gefährlich oder gar tödlich sein kann. Doch auch vor Covid wurde immer wieder die gesamte Welt der Gesundheit auf den Kopf gestellt.
Hygiene ist z.B wichtig, aber wenn du es übertreibst, ruinierst du nicht nur deine Haut, sondern auch dein Sozialleben, weil dich die Angst in Form von Zwangsneurosen im Griff hat.
Beim Essen ist es ja besonders witzig. Zuerst war alles ok, Hauptsache genug! Doch dann wurde genau das zum Problem. Und selbst Menschen, die sich ideal ernähren wollen, finden kaum mehr Orientierung.
Zuerst wurden Generationen von Kindern dazu angehalten Milch zu trinken. Dann doch nicht, mit dem Hinweis, dass der Großteil der Menschen ohnehin laktoseintolerant ist.
Dasselbe kannst du mit einer endlosen Kette von Nahrungsmitteln fortführen: Zucker, Fleisch, Eier, Fette, Obst, selbst Gemüse bleibt nicht von der Debatte unbeschadet.
Von der Medizin sollte ich gar nicht anfangen. Oder Medikamenten. Oder (Achtung Reizwort!) Impfungen! Muss ich noch mehr sagen?
Egal was du tust, oder nicht tust, es wird irgendwann oder in irgendjemandes Augen sicher das Falsche sein!
Hast du dich nicht auch gefreut, als du endlich dem Schulalltag und den Noten entkommen bist? Da hast du aber die Rechnung ohne die Welt gemacht. Im Vergleich zu dem, wie wir als Erwachsene ständig bewertet werden, war die Schule ja fast noch ein Kindergarten.
Oder hast du nicht auch manchmal das Gefühl, dass egal, wie viel du gibst, es nie genug ist? Es gibt doch immer irgendjemand oder etwas, das nach mehr verlangt: Mehr Einsatz in der Arbeit, mehr Zeit mit Partner und Kindern, mehr Geld für deinen Lebensstandard, mehr Aufmerksamkeit für die Medien.
Und wenn es nicht die anderen sind, die deine Mangelhaftigkeit feststellen, hast du ja noch immer dich selbst, um dir klarzumachen, dass du sowas von nicht genügst. Ich meine, hast du dich heute schon im Spiegel betrachtet (Achtung Sarkasmus!)?
Selbst jene von uns, die nicht zu den Hardcorekritikern oder -saboteuren ihres Selbstwertes zählen, tun sich schon eher schwer damit, sich selbst zu beeindrucken, oder vielleicht nur zu genügen. Und das obwohl du wirklich dein Bestes gibst.
Auch Personen wie du und ich, die erkannt haben, dass da draußen in Sachen Glück nichts zu holen ist, bekommen immer wieder ihr Fett ab. Meditation hin oder her.
Denn sobald du in deinen Tag gehst, wird deine Seele gewaltsam nach außen gerissen. Von Menschen, Ablenkungen, Druck. Dem Leben. Und kaum hast du in einer ruhigen Minute den Fokus auf dein Inneres gelegt, indem du ein paar Minuten tief durchatmest, findest du dich wieder in einem Meer von Ansprüchen, die dir mitunter wie eine Kriegserklärung für deinen Seelenfrieden vorkommen.
So erlebst du deinen Tag wie ein Gezerre um deine Achtsamkeit. Du willst sie nach innen richten, aber dann rüttelt dich gleich wieder etwas oder jemand aus deiner Blase, bis dir mitunter gar der Kragen platzt.
Deswegen habe so manchen tatsächlich das Gefühl, dass sie zwar täglich ein paar Schritte nach vorne machen in ihrer Entwicklung. Aber am Ende finden sie sich dann doch wieder dort, wo sie gestartet sind. Zermürbend.
Positiv in die Welt zu gehen, ist für viele tatsächlich zu einer Mission Impossible geworden. Zu Hause war vielleicht alles noch in Ordnung und wunderbar.
Doch kaum bist du an deinem Arbeitsplatz bist du vermutlich umgeben von Menschen, die sich immer wieder über dieselben Dinge beschweren. Die anderen an ihrem Leiden die Schuld geben. Für die die Welt kein schöner Ort ist.
Selbst wenn du versuchst, dich mit deinem Handy abzulenken, wirst du in den nächsten negativen Strudel gezogen. Nachrichten, die sich mit Hiobsbotschaften überbieten, soziale Medien, die vor allem vom Schwarz Weiß Denken profitieren, oder Serien, die aufs Drama setzen.
All diese Einflüsse unbeschadet zu überstehen, scheint für uns zu viel verlangt zu sein.
Also, was tun?
Bevor ich dir einen Ausweg aus der Misere skizzieren kann, will ich dich auf zwei grundlegende, aber fatale Fehlannahmen in deiner Sicht der Welt hinweisen. Diese zwei sind
Du glaubst vielleicht, du hast die Entscheidungsgewalt darüber, was du tust oder denkst, doch eigentlich steht es um uns genauso, wie um die Menschheit im berühmten Film "Die Matrix". Wir leben in einer riesigen Illusion unseres Egos.
Selbst diejenigen, die glauben, alles richtig zu machen, sind nicht besser dran. Eigentlich steht es für sie noch schlimmer. Denn während viele Menschen so wie Nietzsches berühmte Kuh, nichts ahnend ihr Dasein fristen, glauben jene, dass sie cleverer sind. Sie müssen nur alles richtig machen, damit alles für sie gut wird.
Sie müssen sich nur richtig ernähren, gesund leben, ihrer Arbeit nachgehen, vielleicht sogar ihrem Herzen folgen, und möglichst achtsam und positiv dabei sein, dann gibt es die Belohnung in Form von Ausgeglichenheit, Zuversicht, Wohlstand und Gesundheit.
Ich würde sagen, das ist tatsächlich das Meisterstück unseres Egos: Uns die erleuchtete Karotte hinzuhalten, und uns so noch viel heftiger aufs Kreuz zu legen, als alle anderen.
Du weißt schon: Wo es ein Innen gibt, muss es ein Außen geben. Gut braucht Böse. Richtig braucht Falsch. Keine Gesundheit ohne Krankheit. Keine Fülle ohne Mangel, usw.
Auch diese Sicht auf die Welt ist ein Fass ohne Boden. Eine Doppelmühle, aus der wir uns nicht befreien können. Solange wir sie als Realität annehmen.
Egal was passiert, oder was du tust, du wirst immer wieder das Falsche tun, im Unrecht sein, eine Niederlage einstecken, krank werden, und vom Mangel eingeholt werden.
Doch was, wenn es gar kein Gut und Böse gibt? Was, wenn gesund oder krank nicht von Bedeutung sind? Wenn positiv und negativ keine Relevanz mehr haben? Könnte es sein, dass Dinge einfach sind, wie sie sind, und du den "Like Button", das "Victory Zeichen" gar nicht brauchst?
Stell dir vor du bist Ingenieur. Dein Auftrag besteht darin eine Straße von A nach B zu bauen. Die Strecke führt durch einen Sumpf, einen Wald und einen Berg. Wie wirst du das Vorhaben angehen? Wirst du emotional werden und zornig sein auf den Wald, den Berg oder den Sumpf? Nein. Du wirst dir einfach Strategien überlegen, wie du die Straße verwirklichen kannst.
Genauso ist es mit deinem Leben. Alles was an Einflüssen auf dich einprasselt, kann nur dann toxisch auf dich wirken, wenn es so etwas wie negative Einflüsse tatsächlich gibt. Lebst du in dieser Realität, bist du ihr auch ausgelierfert.
Du erlebst nur Angst vor Krankheit oder Niederlagen, wenn du dich um deine Gesundheit sorgst, oder den Sieg anstrebst. Du leidest nur dann an der Ungerechtigkeit in der Welt, wenn du sie in "richtig" und "falsch" einteilst. Du kannst dich nur als unzureichend erleben, wenn du ein "genug sein" definierst als Projektion einer besseren Zukunft.
Du gräbst dir nur dann tagtäglich deine Grube, und bist jedes Mal aufs Neue überrascht, in sie hineinzustürzen, wenn du dich von deinem Ego dazu überlisten lässt, auf die Belohnung all deiner Anstrengung zu warten.
Es ist möglich deine Welt nachhatlig so zu verändern, dass du tatsächlich aus dem dualistischen Hamsterrad, aus der Matrix aussteigst. Das geht aber nur, wenn du es auch tatsächlich willst.
Bist du bereit, dich von der "guten, alten Zeit" zu verabschieden, die dir so viel Geborgenheit, und auch deine Identität gegeben hat? Zweifelst du bereits?
Frage dich Folgendes: Willst du die Frau sein, die von ihrem Ehemann ständig verprügelt wird, und als sie sich endlich von ihm trennt, sich sofort einen neuen Partner sucht, der sie wieder misshandelt, damit sie sich spürt, damit sie weiß, wer sie ist?
Die Wirklichkeit kann dich nur quälen, wenn du es ihr erlaubst.
Die Alternative besteht darin, dass du nicht mehr auf die Uhr schaust, dass du dich dem Augenblick hingibst, um zu erkennen, dass es nur diese Moment gibt. Keine Vergangenheit. Keine Zukunft.
Stelll dir nur vor, wie befreiend es ist, einfach hinzunehmen, was ist. Nicht zu verhandeln, nicht zu hadern, nicht zu bereuen.
Bedeutet das, du sollst passiv verharren? Nein. Das Gegenteil ist der Fall. Du bist endlich frei, zu tun, was DU willst. Soll heißen: Du setzt alles daran, deine Kreativität, dein Potential, all deine Liebe in das zu setzen, was dich bewegt.
Nur, und das ist der springende Punkt, bleibst du einfach immer präsent im Augenblick. Egal, was dann passiert, es ist gut. Du lernst und du lebst. Du veränderst dein Verhalten, du lernst wieder dazu, du bleibst im Moment. Du veränderst wieder dein Verhalten, du lernst wieder, du bleibst bei dir.
Dieser Prozess hat kein Ende. Nicht einmal im Tod. Das ist das Geheimnis der Schöpfung, das nie eines war. Schlag nach in allen großen Traditionen. Sogar die gar nicht mehr so aufgeklärten Naturwissenschaften beginnen damit, sich für diese Sichtweise zu interessieren.
Und wenn du schon zurückblickst, dann tu dir den Gefallen, und schau zurück in Liebe. Denn die Liebe ist der Treibstoff unserer Existenz. Sie ist es auch, die dich dabei unterstützt, dich von der alten, egogesteuerten Weltsicht zu verabschieden.
Wann immer, dein altes Ego zum Vorschein kommt, und glaube mir, das wird es, dann lass dich von der Liebe leiten. Von der Liebe zu deinem Ego, von der Liebe zu dir selbst, und von der Liebe zum Ganzen.
Du kannst jeden Moment, wieder von vorne beginnen. Aber diesmal ist es kein Gefühl der Niederlage. Die Liebe blickt mit dir so zurück, dass du dich freust, wie weit du gekommen bist. Und sie erinnert dich daran, dass es kein Rennen, keinen Sieger in diesem ewigen Spiel geben kann.
Denn es gibt nur ein liebendes Bewusstsein für uns alle. Ohne Sieger. Ohne Verlierer. Einfach sein. Im liebevollen Sein.
Willkommen zu Hause!
Du lieber Mensch. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diese Zeilen zu lesen. Ich wünsche dir, dass du deinen Weg der liebevollen Leichtigkeit findest. Ich bin im Prozess genau wie du. Wir sind alle gemeinsam auf dem Weg. Wenn du jemanden zum Zuhören brauchst, wenn ich dir irgendwie weiterhelfen kann, lass es mich wissen, unter wolfgang.neigenfind@visionbord.com. Ich nehme mir auch gerne die Zeit für ein persönliches Gespräch. Bleib dran!
In Liebe,
dein Wolfgang
PS: Die aus Amsterdam stammende Sängerin Nana Adjoa schrieb ihren Song "No Room" über das Gefühl, dass unsere Alltagsgespräche immer wieder verkommen, zu stagnierendem Small Talk. Jeder versucht den Moment zu kontrollieren, und lässt aber keinen Raum, den Moment zu entdecken, oder einander, oder gar etwas Neues und Unerwartetes.
Hier noch die Lyrics:
There ain't no room left in my mind
There is no room, left to fantasize
I imagine my way out, of this cubicle life
There is a chance, where you assume, there ain't room
Talking to a voice, on the other end
There's a big mess, message been sent
Through the phone held hostage in your hand
When you're on and when you talk, you leave no room
Keep your silence
Signals, all mute
Your feedback siren
Leaves nothing to choose
Out of touch
Just mono output
A single
Thought
Just mono output
There ain't no room left in my mind
There is no room, left to fantasize