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Wie du es auch drehst und wendest, solltest du noch nicht die Fähigkeit entwickelt haben, dich in Luft aufzulösen, wirst du heutzutage Konflikten kaum mehr aus dem Weg gehen können.

 

Du musst gar nichts mehr sagen, um andere Menschen zu provozieren. Und ehe du dich versiehst, bist du schon mitten drin in einem Streit, einer Auseinandersetzung, die du eigentlich gar nicht wolltest.

 

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie du aus dieser misslichen Lage halbwegs unbeschadet wieder rauskommst. Deswegen stelle ich dir heute die 9 Schritte zur Verfügung, wie du jeden Konflikt lösen kannst. Ich weiß. Große Ambitionen. Na dann, lass uns gleich loslegen!

 

 

1. Behandle deinen Widersacher mit Respekt

 

Wenn du dein Gegenüber in einem Konflikt nicht mit Respekt behandelst, hast du alle Chancen auf eine Lösung bereits verspielt. Du kannst jemandem sein Geld wegnehmen und er wird dir vergeben, aber demütige ihn, und er wird dir nie vergeben.

 

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Hilf dir selbst, indem du zuerst deinen Feind als deinen Widersacher siehst. Und dann sieh deinen Widersacher als einen Konkurrenten, der auch dieselben Dinge will, wie du. Letztendlich sieh deinen Konkurrenten als deinen Mitstreiter, mit dem du einen Deal eingehen kannst, damit ihr beide bekommt, was ihr wollt.

 

Das Wichtigste: Bleibe respektvoll, höflich und zeige gute Umgangsformen. Das tut dir nicht weh, und erleichtert den Rest ungemein.

 

 

2. Anerkenne die Wahrnehmung von Ungerechtigkeit auf beiden Seiten

 

Verstehe, dass beide Seiten Ungerechtigkeit empfinden, ansonsten hättet ihr keinen Konflikt. Nicht nur du fühlst dich unfair behandelt, sondern auch dein Streitpartner.

 

Dabei ist es völlig unerheblich, warum das so ist, oder ob es mit den Tatsachen übereinstimmt. Viel wichtiger ist der Umstand, anzuerkennen, dass beide Konfliktparteien in derselben Situation sind.

 

Auf diese Weise habt ihr beide bereits die erste Gemeinsamkeit gefunden.

 

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3. Vergib um deines Friedens willen

 

Vergebung ist für viele Menschen nicht so einfach. Es könnte ja sein, dass du absolut davon überzeugt bist, dass dein Konfliktpartner keine Vergebung verdient hat. Vielleicht findest du sogar viele Menschen, die das auch so sehen.

 

Darum vergib der anderen Person nicht, weil sie Vergebung verdient, sondern weil du Frieden verdient hast. Probiere es ruhig aus. Wenn du in einem Streitgespräch bist, sag der anderen Person, dass du ihr vergibst, weil ihr beide Frieden verdient habt,  dann öffnest du eine Tür für Verständnis und weitere Kommunikation.

 

 

4. Verzichte auf Angriffslust

 

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Wenn du einen Konflikt anheizen willst, und alles verschlimmern willst, dann nur zu. Vergiss all deine Manieren, und schmettere deinem Gegenüber alles an Gemeinheiten an den Kopf, was dir einfällt. Am besten mit möglichst primitivem und beleidigendem Vokabular, gespickt mit Unterstellungen und Halbwahrheiten.

 

Wenn du aber daran interessiert bist, einen Konflikt beizulegen, solltest du nur daran denken, wie du behandelt werden möchtest. Lass all deinen Mindfuck und deine Verschwörungstheorien und primitiven Ausbrüche einfach sein, auch wenn die andere Seite sich im Ton vergreift. 

 

Auf diese Weise lässt du negative Energie ins Leere laufen, und du erinnerst euch beide daran, dass ihr auch wertschätzend miteinander umgehen könnt.

 

 

5. Benutze emotionale Intelligenz

 

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Lerne, wie du dich von toxischen Emotionen befreist, wie du Empathie zeigen kannst, wie du mit deinen Emotionen in Kontakt kommst, wie du in Kontakt mit den Gefühlen anderer kommst, und wie du gewaltlos bzw. bewusst kommunizierst.

 

All diese Dinge gehören zu emotionaler bzw. sozialer Intelligenz. Natürlich ist dies ein lebenslanger Prozess. Doch schon allein, deine Bereitschaft, dich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen, verändert vieles.

 

Sieh es als Teil deiner persönlichen und sozialen Verantwortung, andere besser zu verstehen, dich selbst besser zu verstehen, und wie du lernst diesen Prozess zu fördern. Es gibt unglaublich viel Material dazu. Auch im Internet ist das meiste, das du finden wirst, von guter Qualität, weil dieses Thema bereits von so vielen Menschen bearbeitet wurde.

 

 

6. Teilt eure Werte

 

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Finde heraus, was deine Werte sind. Wir alle haben Werte, selbst wenn sie uns nicht bewusst sind. 

 

Wer sind deine Helden, deine Mentoren? Wer sind deine besten Freunde und warum? Was schätzt du an anderen Menschen, was schätzt du an dir selbst? Welche Geschichten inspirieren dich? Welche Beziehungen willst du führen? Nach welchen Qualitäten suchst du in all deinen Beziehungen? Trägst du diese Qualitäten auch zu deinen Beziehungen bei, lebst du sie? Was gibt dir Sinn und Bedeutung in deinem Leben? Was waren die inspirierendsten Momente deines Lebens?

 

Mit diesen Fragen findest du deine eigenen Werte. Du kannst aber auch die andere Person danach fragen, sogar bzw. gerade in einem Konflikt. Finde heraus, was die andere Person glücklich macht, welche Menschen und Dinge für sie von Bedeutung sind. Lass sie von ihrem Leben erzählen. Was mag sie? Vielleicht könnt ihr euch zusammensetzen, bei ihrem Lieblingsessen, und du lässt sie von sich erzählen. Du wirst staunen, wieviel ihr gemeinsam habt, bzw. wie interessant dieser Mensch doch ist.

 

 

7. Beteilige dich nie an politischen, religiösen oder pandemischen Streitgesprächen

 

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Jetzt haben wir davon gehört, worüber ihr reden sollt. Und nun zu den Themen, die ihr nie und nimmer diskutieren solltet: Politik, Religion und - seit kurzem auch - die Pandemie.

 

Es gibt bei Streitgesprächen über dieses Thema stets nur Verlierer. Du kannst nicht gewinnen. Außerdem führen gerade diese Themen zu Boshaftigkeit, Aggression und idiotischem Verhalten. Das liegt eben daran, dass der Diskurs über Religion, Politik und die Pandemie boshaft, aggressiv und idiotisch ist.

 

Deswegen lass einfach die Finger von diesen No-Brainern. Sollte eines dieser Themen der Grund für eueren Konflikt sein, mach den Vorschlag, dass ihr einfach nie wieder über einen dieser Bereiche sprecht. So nach der Devise: Ich muss nicht mit meinem Kopf gegen die Wand laufen, um zu wissen, dass es mit Kopfschmerzen enden wird.

 

Du wirst sehen, du gewinnst so viel an Zeit für sinnvolle und intelligente Dinge, und ersparst dir jede Menge Konflikte, die nicht notwendig wären.

 

 

8. Verstehe, dass Angst in jedem Konflikt dominiert

 

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Anerkenne, dass jeder Konflikt von Angst bestimmt wird, auf beiden Seiten. Teile deinem Widersacher mit, dass du dich verletzlich fühlst, unsicher, dass du dich fürchtest. Und frage ihn, ob es ihm auch so geht.

 

Basierend auf dieser Gemeinsamkeit wird es offensichtlich, dass ihr beide daran interessiert seid, euch von dieser Angst zu befreien, indem ihr beide eine gute Lösung für euch beide anstrebt.

 

 

9. Beweise niemals der anderen Seite, dass sie im Unrecht ist

 

Letztendlich versuche niemals, deinem Konfliktpartner zu beweisen, dass er im Unrecht ist. Wenn du sie auf diese Weise bedrohst, ihr Gesicht zu verlieren, kann es sein, dass sie sich nie auf deine Sichtweise einlassen.

 

Gib einfach deinen Anspruch auf, im Recht sein zu müssen. Frag dich stattdessen, was du eigentlich erreichen willst, und nicht ob du im Recht bist. Vielleicht kannst du es zulassen, dass die andere Person recht hat, und du trotzdem erhältst, was du willst?

 

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Ich weiß, all diese Punkte sind ganz schön viel. Doch sieh sie als Chance, vieles richtig machen zu können. Schon alleine, die Absicht, in Zukunft Teil der Lösung sein zu wollen, und nicht Teil des Problems, kann bereits sehr viel verändern.

 

Außerdem hab bitte Geduld mit dir selbst. So wie alles, müssen auch diese Techniken immer wieder geübt werden. Doch angesichts der aktuellen Situation wirst du wahrscheinlich genügend Möglichkeiten zum Trainieren vorfinden.

 

Ich wünsche dir, dass dir die Tipps helfen, mehr Ruhe und Frieden in deinen Alltag zu bringen. Vergiss nie, Konflikte können nur bestehen, wenn auch du sie zulässt. Du musst nicht bei jedem Streit mitmachen. Diese Einsicht, ist bereits ein wesentlicher Schritt.

 

Alles Liebe, 

 

dein Wolfgang

 

PS: Das von Justin Timberlake mitgeschriebene und -gesungene Lied der Black Eyed Peas "Where is the Love?" aus dem Jahr 2003, wurde 2016 neu aufgenommen, und hat nachwievor nicht an Aktualität verloren. Ich habe ja ganz bewusst nicht die Liebe erwähnt. Doch, du und ich, wir beide wissen, dass es letzendlich auf diese Frage hinausläuft.


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